Am Bürger vorbei

Sanierungspläne Scharnweberstraße
DEN BÜRGERN ERZÄHLT: Am 15.04.2008 um 09.30 Uhr behauptet die Leiterin des Amtes für Umwelt und Natur, Frau Dr. Lehmann, vor 25 anwesenden Baumschützern, dass sie nichts von einer Sanierung der Scharnweberstraße und damit zusammenhängenden Baumfällungen wisse. WAHR IST JEDOCH: Laut den Plänen des Tiefbauamtes fanden am 26.02.2007 Zuarbeiten des Amtes für Umwelt und Natur an das Tiefbauamt statt. Dabei wurden Fälllisten erstellt, die Eingang in diese Sanierungspläne fanden, die jetzt den Anwohnern sowie dem Bürgerverein Friedrichshagen vorliegen.
DEN BÜRGERN ERZÄHLT: In Vertretung von Baustadtrat Hölmer behauptete Herr Pabst (Mitarbeiter des Tiefbauamtes) auf der Bürgerversammlung am 14.07. diesen Jahres, dass im Zusammenhang mit der ehemaligen Planung vom 19.05.2006 zur „denkmalgerechten Herstellung“ der Scharnweberstraße lediglich eine „unwesentliche“ Anzahl von Bäumen gefällt werden sollte. WAHR IST JEDOCH: Die Sanierungspläne der Scharnweberstraße sahen nicht weniger als 36 Baumfällungen vor.
DEN BÜRGERN ERZÄHLT: Bezirksstadtrat Schneider erklärt auf der Umweltausschusssitzung der BVV Treptow-Köpenick von Berlin am 08.05.2008, dass die Rosskastanie 49/3 in der Scharnweberstraße akut brüchig und daher verkehrsgefährdend sei. WAHR IST JEDOCH: Sowohl unabhängige, als auch vom Bezirksamt bezahlte Gutachter bescheinigen diesem wertvollen Altbaum Standfestigkeit und noch ca. 15-20 Jahre Leben mit üppig grüner Krone.
DEN BÜRGERN ERZÄHLT: Bezirksbürgermeisterin Schöttler erklärt am 19.07.2007 im Ausschuss für Verwaltungsreformen des Berliner Abgeordnetenhauses: „Wir haben in Treptow-Köpenick tief verinnerlicht, dass wir für die Bürgerinnen und Bürger arbeiten.“ WAHR IST JEDOCH: Am 29.04. will Frau Schöttler Unterschriftenlisten mit 1.000 Unterschriften, mit denen Bürger für den Erhalt der Friedrichshagener Straßenbäume appellieren, nicht annehmen. Es interessiere sie nicht, außerdem sei sie die falsche Adressatin.
Ein Zusammenhang zwischen den Fällungen am Nordende der Scharnweberstraße im Frühjahr des vergangenen Jahres und den vorliegenden Planungen ist nicht nachweisbar. Nach einschlägigen Erfahrungen mit der Fachkompetenz des Amtes für Umwelt und Natur, dessen fragwürdiger Kreativität bei der Nennung von Fällgründen sowie dessen Informationspolitik fällt es jedoch schwer, an die offizielle Version von Krankheit und Verkehrsgefährdung der betreffenden Bäume zu glauben. Vielmehr offenbart sich mit obiger Auflistung der Äußerungen und Tatsachen ein weiteres an Willkür und Arroganz gescheitertes Stück Lokalpolitik. „Planung und Durchführung – still und heimlich am Bürger vorbei!“ scheint der Bezirksregierung gängige Handlungsmaxime zu sein. Undurchsichtigen Interessen verpflichtet, verspielen die Köpenicker Volksvertreter das Vertrauen der Bürger. Auf der Strecke bleiben Anspruch, Engagement und Demokratie.  

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