Baumfällung ohne Sachverstand!

Bürger fordern Rücktritt des Bezirksstadtrats Michael Schneider

Am 15. April wäre seitens des Bezirksamtes eine Fällung der Kastanie Scharnweberstr. 49/3 vorgenommen worden, aufgrund einer Schadstelle in 3 m Höhe, die von zwei unabhängigen Gutachtern im Nachgang als statisch nicht kritisch beurteilt wurde.

Am 21. April wurde Vertretern der Anwohnerinitiative von Frau Dr. Lehmann (Amtsleiterin) als Fällgrund die fortgeschrittene Wurzelfäule genannt, der Baum hätte nicht mehr genügend Standfestigkeit. Beim Vororttermin am 25. April befanden beide Gutachter die Messwerte der Wurzel als nicht kritisch oder sicherheitsgefährdend.
Von den 8 Messungen des vom Bezirksamt bestellten Sachverständigen, Herrn Lux, ist nur eine Messung im Stammhöhenbereich von 1,80 m als nochmals überprüfungswürdig eingestuft worden. Sachlich richtig wäre es, in diesem Bereich eine Schalltomographie des Baumes vorzunehmen, um die Beschaffenheit des Stammes richtig beurteilen zu können, da dies exaktere und umfassendere Ergebnisse liefert.

Nehmen Sie hier Einsicht in das Gutachten von Herrn Barsig!

Das Gutachten von Herrn Lux kann an dieser Stelle nicht angeboten werden, da die Amtsleiterin Frau Lehmann eine Einsichtnahme nur im Büro Rinkartstr. 13, 12437 Berlin, Raum 315 zulässt … (Anm. der Redaktion)

Im Gegensatz zu dem renommierten Gutachter der Anwohnerinitiative, Herrn Dr. Barsig, ist der Sachverständige des Bezirksamtes, Herr Lux, kein öffentlich bestellter und vereidigter Gutachter und betreibt selbst eine Baumpflegefirma, die auch Fällungen vornimmt. Der Gutachter des Bezirksamtes, Herr Lux, kann damit also nicht als unabhängiger Gutachter gelten. Würde das Bezirksamt eine Fällung trotz der Kenntnis des Gutachtens von Dr. Barsig vornehmen, käme dies einer groben Sachbeschädigung gleich und wäre damit strafrechtlich zu verfolgen.
Es ist die Pflicht dieses Amtes, von dem wir Bürger erwarten, dass es sich im besonderen um den Schutz und Erhalt unserer Bäume kümmert, diese Möglichkeit der Schalltomographie zu nutzen, um Klarheit über die Beschaffenheit des Baumes zu erlangen. Am Montag, dem 28. 4. wird die endgültige Entscheidung über die Fällung von Fr. Dr. Lehmann beschlossen werden. Die Bürger von Friedrichshagen vermuten, dass die Fällung bereits auf politischer Ebene beschlossene Sache ist, ohne eine fachliche Auseinandersetzung überhaupt zum Zuge kommen zu lassen! (Die Halteverbotsschilder für die Zeit der geplanten Baumfällung am 30.4.2008 sind bereits seit Donnerstag, dem 24.4.2008 aufgestellt.)
Wenn ein für den Baum positives Gutachten bewusst und mit aller Gewalt in den Wind geschlagen wird, bezweifeln wir die Fachkompetenz von Bezirksstadtrat Herrn M. Schneider und Amtsleiterin Frau Dr. Lehmann und fordern sie auf, von ihren Ämtern zurückzutreten.
Unser aller Pflicht und Aufgabe ist es, unsere natürliche Umwelt mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu schützen und zu erhalten und nicht möglichst schnell Baum um Baum verschwinden zu lassen. Eine Fällung als Sicherheitsmaßnahme darf nur das allerletzte Mittel nach Ausschöpfung aller Erhaltungsmaßnahmen des Baumbestandes sein. Wir bitten die Mitglieder der Fraktionen in der BVV, uns in diesem Anliegen zu unterstützen.

Anwohnerinitiative Scharnweberstraße


Quelle: www.istockphoto.com Lebensräume

Vom Schirm verschwunden

Collage: M. Vorbau Die kommende Friedrichshagener Ausflugssaison wird sehr ruhig werden – nicht im Sinne von „leise“, jedoch in Hinsicht auf...

Die Straße zur Tesla-Baustelle Lebensräume

Mobilitätswende zu Lasten der Umwelt

Foto: Matti Fischer Im Sommer, in knapp vier Monaten also, sollen die ersten Teslas in Grünheide vom Band rollen. Das wären...

Ein Bretterhaufen vor dem Flüchtlingsheim in der Salvador-Allende-Straße Lebensräume

Hohler Zahn mit Asbest

Foto: Björn Hofmann Doch wie so oft bei Bauvorhaben in Berlin verzögert sich alles – hier um mindestens ein halbes Jahr....