Nach dem Erwachen stellt der Autor dieser Zeilen fest, dass er alles nur geträumt hat: Er ist gar nicht stellvertretender Chefredakteur eines beliebten Kulturmagazins im Köpenicker Raum, sondern befindet sich gerade, den Kopf von der harten Tischplatte erhebend, in der zweiten Hälfte eines Neunzigminutenblockes Mathematikunterricht einer ortsansässigen, staatlichen Bildungseinrichtung. Unter der Bank liegt das aktuelle Maulbeerblatt, Ausgabe 16. Weder Kurvendiskussionen noch Trigonometrie können damit konkurrieren – zumal die Themenauswahl diesmal wieder von einer besonderen Güte und Qualität scheint, wenn auch vorwiegend in Interviewform: So erfahre ich etwas über die Eltern-Gründungsinitiative einer evangelischen Schule in Friedrichshagen, lese nicht ohne Wehmut vom Bühnenabschied der meisten Band der Welt, Knorkator und begebe mich mit Christian Ziems auf einen Kiezspaziergang durch Schöneweide. (Das ist doch da, wo immer diese Tumbleweeds, von rechts nach links durch das Blickfeld rollen, denke ich bei mir – doch jäh werde ich aus meiner Versunkenheit gerissen: ein Schüler spricht mich an:
„Herr Skrymbowski, leihen Sie mir Ihr Maulbeerblatt, wenn Sie durch sind?
Freut Euch auf die nächste Ausgabe!
Die Maulbeerblatt-Redaktion
Mal was ganz anderes: Das Maulbeerblatt
Unterwegs
Kubas Wilder Westen
Cienfuegos Nur der Skipper Santiago Perez Linares wacht. Als die Stimme aus dem Bordlautsprecher ertönt, eilt der 46-jährige zum Funkgerät. Ein...
Claaßens Kolumne
Broken Glass
Auf der Suche nach Köpenicker Spektakularitäten raste ich bei einer Schale heißer chilischarfer Thai-Suppe in der Suppenbar meines Freundes Langelüttich...
Glosse
The Good, the Bad and the Maulbeerblatt. II
Weddinger Kiezspaziergang mit und ohne Rollator Im Wedding um den Gesundbrunnen erscheint in gemütlichen Dreimonatsabständen „Der Soldiner“. Jede Ausgabe steht unter...