Schon die Gästeliste ist eine heikle Angelegenheit. Soll sie Levi und Marla einladen, mit denen sie zwar in die Kita ging, aber eben nun nicht in eine Schule? Luise war neulich „echt gemein“ zu ihr, also wird sie erstmal gestrichen. Mit Helena hat sie neulich noch beseelt in einem Bett geschlafen, doch ganz plötzlich hat sich das Verhältnis abgekühlt. Keine Ahnung, warum. Dafür stehen nun Michelle und Fiona in der Rangfolge ganz oben. „Sind das die beiden, die immer so viele Süßigkeiten in der Klasse verteilen?“, frage ich betont beiläufig. „Na-hain!“, behauptet das Kind und schaut mich empört an.
Selbstverständlich wird auch das Geburtstagsprogramm nicht dem Zufall überlassen. „Viele schöne Spiele“ soll es geben, ganz unbedingt eine Schatzsuche – aber nur, „wenn nicht schon wieder Paulina den Schatz findet!“ Sackhüpfen und Eierlaufen sind auf einmal „was für Babys“. Ohne Twister und Musik von Bibi&Tina könne man die Party dagegen gleich absagen. Allzu kompetetive Spiele sind zu vermeiden, denn schließlich sei es „total gemein“, wenn das Geburtstagskind dabei verlieren sollte.
An das gewünschte Abendessen („Mach bitte nicht so viele gesunde Sachen, Papa!“) möge sich doch bitte eine Pyjamaparty mit Übernachtung anschließen. Es sei ja am nächsten Tag Sonntag und die Eltern der Gastkinder „freuen sich bestimmt, wenn sie mal ausschlafen dürfen“. Und ob wir nicht „wenigstens für eine Nacht“ in ihrem Kinderhochbett schlafen könnten. Vier Kinder passten nun mal besser in das elterliche Doppelbett und sie wären morgens dann auch ganz leise … Vielleicht, so pokert das Kind, würden sie nach dem Aufstehen alle zusammen zum Bäcker gehen und Frühstücksbrötchen holen. Uuuh!
Kann man da als Eltern noch nein sagen? Ja, man kann. Aber die Pupsknete, die sich das Geburtstagskind so dringend gewünscht hat, die soll es bekommen. An den wirklich wichtigen Dingen soll es nun wirklich nicht mangeln.
Jeburstach, ach je …
Angst vorm Älterwerden? Das ist nur was für die Generation Ü30.
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