Die Landschaft ist vertrocknet, der Sprit teuer. Die Felder stinken, meilenweit. Sodass man als Autofahrer lieber mit dem Knie das Lenkrad hält, um beide Hände zum Schutz der letzten Geruchsnerven vor die Nase schlagen zu können. Nach dem zwölften Kreisverkehr setzt die Übelkeit ein. Romantik pur.
Was wirklich zum Himmel stinkt, sind die französischen Fahrkünste. Der Plan, erst 22 Uhr nach Paris zu fahren, damit die Stadt „bestimmt nicht mehr so voll ist“, trägt nur minimale Früchte. Schließlich ist das Hineinfahren die eigentliche Hürde. Nichtsahnend befinden wir uns plötzlich auf einer sechsspurigen Piste, auf der die Karren mit maximal zwei Meter Abstand wie eine Lawine in die Stadt hinein rauschen. Wer bremst, verliert. Wer sich einordnen will, hat schon verloren. So landen wir mehrmals in der falschen Ausfahrt, kommen aber irgendwann nach Mitternacht auf unserem Parkplatz an.
Ein Tagespaket Paris soll es sein. Nach Abarbeitung der Must-Sees, von Louvre über Notre-Dame bis Moulin Rouge (natürlich nur von außen), und einem Zwischenstopp in einem der süßen Café, die im Gegensatz zu allem anderen in Frankreich recht erschwinglich sind, schleppen wir uns jammernd durch die Mittagshitze. Allen Klischees über Franzosen können wir nur zustimmen – unfreundlich, hochnäsig und resistent gegenüber der englischen Sprache. Und anscheinend auch resistent gegen Schweißgeruch. Als hätte die Deoindustrie einen Bogen um das Land gemacht.
Es ist heiß, es ist staubig, der Eiffelturm von Baustellen umgeben, der Weg hinauf zur Sacré-CÅ“ur viel zu steil. Dennoch kommen wir nach schweißtreibendem Fußmarsch oben an, um dann festzustellen, dass es eine Öffi-Seilbahn gibt, die uns den Aufstieg erleichtert hätte. Doch für den Ausblick von der Basilique du Sacré-CÅ“ur hat es sich gelohnt.
Frankreich stinkt
Drei Mädels, neun Tage, ein Auto.
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