Alf spendiert unnützes Wissen

alf_73 Heute gebe ich euch eine kleine Lektion über thailändische Verwandtschaftsbezeichnungen. Gleich vorab: Im Thailändischen ist alles anders! Aber genau betrachtet folgt das Ganze doch einer gewissen Logik. Wo große Familien über mehrere Generationen unter einem Dach leben, müssen natürlich ganz andere Begriffe her, damit auch jeder weiß, von wem man redet. Doch beginnen wir zunächst mit den einfachen Dingen: Mutter heißt „Mä“. Deshalb können Thai-Babys auch schon gleich nach der Geburt ihre Mama rufen. Vater heißt „Po“, wobei es nicht wie Arsch ausgesprochen wird, sondern eher wie beim englischen „Saw“. Sohn und Tochter heißen „Luk“. Wenn man auf das Geschlecht hinweisen will, steht „Luk Chai“ für Sohn und „Luk Sao“ für Tochter. Aber diese Attribute werden nur benutzt, wenn es wirklich von Belang ist. Ganz nebenbei: Kind im allgemeinen, also irgendein Kind, heißt „Dek“, Mehrzahl: „Dekdek“. Auch bei Geschwistern ist das Geschlecht sekundär. Vorrangig geht es darum, ob das Individuum älter oder jünger ist. Das ältere heißt „Pi“, das jüngere „Nong“. (Die Mehrzahl von „Pi“ ist übrigens nicht „Pipi“!) Zwar kann man mit Worten wie „Pi Chai“, „Nong Sao“, „Dek Chai“ etc. alles genau definieren, aber wie gesagt: Das Geschlecht ist nicht so wichtig, zumindest, wenn es sich um Kinder handelt. Die Blagen sollen erst einmal begreifen, welche Atze hier das Sagen hat, bevor Puller und Muschi wichtig werden. Denn eines muss man in Thailand wissen: Der Ältere hat immer Recht! Interessanterweise werden auch Cousins und Cousinen im Alltag eher als Geschwister bezeichnet. Selbst befreundete Kinder aus der Nachbarschaft reden sich gegenseitig mit „Pi“ und „Nong“ an. Bei den Großeltern dagegen hat jeder der vier Kandidaten eine eigene Bezeichnung. Die Vatermutter heißt „Ja“, der Muttervater „Da“, der Vatervater „Bu“ und die Muttermutter „Jai“. Ganz interessant wird es bei Onkeln und Tanten: Sind sie älter als Mutter und Vater, steht „Ba“ für Tante und „Lung“ für Onkel. Sind sie aber jünger als die eigenen Eltern, tritt das Geschlecht wieder in den Hintergrund. Stattdessen ist es wichtig, zu welchem Elternteil sie gehören. „Na“ ist das kleine Geschwisterchen der Mutter, „A“ gehört zum Vater. Diese scheinbar umständliche Regelung kommt daher, dass Thailänder oft sehr früh mit dem Kinderkriegen anfangen und dann ziemlich lange nicht mehr damit aufhören. Dadurch sind viele Onkel und Tanten selbst noch Kinder und somit aus thailändischer Sicht Neutren. Zusammenfassung: Ein unübersichtlicher Haufen geschlechtsloser Dekdek wuselt durcheinander, wobei Nong tun muss, was Pi sagt, aber nur, wenn Na oder A das auch so sehen. Po und Mä sind die direkten Vorgesetzten, müssen aber gegebenenfalls Ba und Lung gehorchen. Die ganze Sippe wiederum untersteht Ja, Bu, Da, oder Jai, je nachdem, in wessen Dynastie eingeheiratet wurde. Alles klar?

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