Der Bergeimer

Ein unvergleichliche Landschaftsbeschreibung von und mit Alf Ator
Im Nordosten Thailands, unweit der Grenze zu Laos, irgendwo auf der Straße zwischen Nongbua Lamphu und Loei, gibt es ein kleines Dorf namens Thep Khiri. Und gleich daneben steht ein Berg in der Gegend rum. Diese Formulierung wählte ich, weil das Land ansonsten flach ist. Und der Berg sieht aus, als hätte jemand einen kaputten Eimer umgedreht, also auf den Kopf gestellt.
Das klingt jetzt so, als hätte der Eimer einen Kopf. Hat er aber nicht, deswegen lieber „umgedreht“. Okay, warum sagte ich dann nicht gleich „umgedreht“? Weil „umgedreht“ auch bedeuten könnte, dass er sich mit dem Gesicht einfach wegdreht, wie ein Mensch, der sich halt umdreht. Aber es ist ja kein Mensch, und ein Eimer hat auch kein Gesicht, so wie er auch keinen Kopf hat. Warum lege ich so viel Wert auf diese völlig überflüssige Verdeutlichung? Weil der Berg irgendwie auch wie ein Kopf aussieht, jedenfalls wie ein halber. Okay, einen Kopf kann man auch schlecht auf den Kopf stellen. ABER: Er hat „vorne“ und „hinten“, weswegen „umdrehen“ auch „wegdrehen“ bedeuten könnte. So, aber zur Kopf-Natur des Berges kommen wir später; noch sind wir beim Eimer. Und der hat zwei Löcher, weswegen er auch kaputt ist. Eines befindet sich unten am Boden, bzw. oben am Boden, denn er steht ja auf dem Kopf (den er nicht hat). Das andere Loch ist in gewissem Sinne gar kein Loch, jedenfalls wenn man das ganze als Eimer bezeichnet. Dann nämlich müsste man sich vorstellen, dass ein Hund, der vielleicht aus dem Eimer trinken wollte, ein Stück vom Rand abgebissen hätte. Und das ist dann ja kein Loch, weil ein Loch bekanntlich nur dann ein Loch ist, wenn rund um das Loch noch was ist. Nun steht der Eimer aber auf dem Kopf, und die Erde, auf der er steht, ist nahtlos mit dem Eimer-Berg verbunden. So gesehen ist es dann schon ein Loch, weil es rundherum eben doch von etwas umgeben ist, in diesem Fall Erde. Kommen wir nun zum Kopf. Von weitem sieht der Berg nämlich aus wie ein Monster mit aufgerissenem Maul, das aber nur mit halbem Kopf aus der Erde guckt, so als lauere es hungrig auf ahnungslose Menschen, die das Maul für eine Tür halten, reingehen und gefressen werden. Dass dieses Monster, wie man aus dem eben Geschriebenen ableiten kann, ein großes Loch im Kopf hat, tut dem Vergleich nicht weh, da dieses Loch ja nur von oben zu sehen ist. Der normale Beobachter sieht also nur das aufgerissene Maul und weiß nicht, dass man, nachdem man gefressen wurde, ganz einfach oben wieder raus könnte. Apropos Tür: Man könnte das ganze natürlich auch mit einem Haus vergleichen. Einem Haus mit einem Loch im Dach. Einem 200 Meter hohen Haus mit einer 80 Meter hohen Tür, und die führt gleich ins Wohnzimmer, das ein großes Loch in der Decke hat. Und was ich in diesem Eimer-Haus-Monster- Kopf-Loch-Berg erlebte, kann ich hier leider nicht mehr mitteilen, da dieser Text schon fast 3000 Zeichen hat, und mehr darf ich nicht.

maulbeerblatt ausgabe 2 Editorial, Lebensart

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