Eine unvollendete Sternengeschichte

Für diese Story muss ich ein paar Naturgesetze über den Haufen werfen. Wenn hier also gleich einigen die Haare zu Berge stehen, lehnt euch einfach zurück und genießt die neue Frisur.
Los geht's: Vor vielen, vielen Jahren war das Universum stockdunkel. Die Sterne existierten schon, aber sie leuchteten nicht. Sie wohnten in Galaxien zusammen, schwebten mehr oder weniger glücklich durch den Raum und beschäftigten sich mehr oder weniger intensiv mit der Frage, was das alles soll und warum und überhaupt. Wir würden sagen: Schwarze Sterne hingen vor schwarzem Hintergrund. Doch da es kein Licht gab, beschäftigte sich auch niemand mit „Sehen“. Und deshalb wusste auch kein Stern, wie er selbst oder sein Nachbar aussieht bzw. bei Licht aussehen würde bzw. aussehen würde, wenn er selbst leuchtete, bzw. was „Aussehen“ oder „Leuchten“ eigentlich bedeutet. Und natürlich ahnte auch niemand, dass in ferner Zukunft in einem lichtdurchfl uteten Universum der Sinn hinter all dem weiterhin ein Rätsel bleibt. alf-ator-schwarzes-loch Wie alle blinden Geschöpfe verfügten die Sterne über genügend alternative Möglichkeiten, um sich zurechtzufi nden, also war es eigentlich auch egal. Doch dann geschah etwas: In einem Stern namens „Sonne“ begann es zu rumoren, und peng! erstrahlte sie in gleißend hellem Licht. Was allerdings niemand bemerkte. Sie selbst spürte schon etwas, konnte es aber nicht einordnen. Flugbahn und Gravitationswirkung auf andere Objekte blieben unverändert, mehr relevante Sachverhalte gab es bis dato nicht, also bestand auch kein Anlass zur Sorge. Oder doch? Ein komisches Gefühl war da und ging nicht wieder weg. Die Sonne begann, Theorien darüber aufzustellen, was geschehen sein könnte. War sie krank? Hatte sie zu viel getrunken? Oder zu wenig? War sie von einem kontaminierten Planeten gebissen worden und verfügte nun über Superkräfte? Fühlte sich so die Pubertät an? Wechseljahre? Wahnsinn? Es blieb bei Vermutungen. Um sich abzulenken, besuchte sie Antares und Beteigeuze. „Guten Tag, ihr Motherfucker!“, begann sie das Gespräch etwas holprig. „Was geht ab, Bitch?“, entgegnete Antares. Und Beteigeuze warf ein: „Ey, ich hab voll den krassen Shit hier. Check das mal aus!“ Doch die Sonne war nicht interessiert. „Nein danke, Bruder. Ich muss nach fucking Hause.“ Und weg war sie. Antares und Beteigeuze schauten sich verdutzt an. Irgendetwas stimmte nicht. Ob es nun das Verhalten der Sonne war oder ob sie die Strahlung auch direkt gespürt hatten – wir werden es nie erfahren. Antares war verunsichert: „Oh Mann fuck, Alter, wie ist die denn drauf?“ Beteigeuze erwiderte: „Keine Ahnung. Aber sie scheint …“

Glosse

Schöner Scheitern

Nur richtig mit Pauken und Trompeten Es gibt so Tage, da gelingt einem alles. Man steht mit dem richtigen Bein auf,...

Lebensart

Opa Willys Weihnachtspyramide

oder wie ich kein Geschenk kaufte Jedes Jahr zu Weihnachten freue ich mich darauf, in das Haus meiner Eltern zu kommen....

Maulbeertipp

The Core

Jeder hat im Leben eine zweite Chance verdient, dachte sich gewiss auch Martin Kesici. Gemeinsam mit Benjamin Eder (Gitarre) und...