„Man sieht sich immer zweimal im Nebel“, besagt eine alte Redensart. Amerikanische Wissenschaftler hatten gerade keine Lust, aber ich bin freundlicherweise kurzerhand eingesprungen und habe herausgefunden, dass diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht. Aber mal der Reihe nach.
Die Versuchsanordnung sah Folgendes vor: mich und Nebel. Zufälligerweise war ich ohnehin gerade verfügbar, zudem spielte mir der derzeit stattfindende Herbst als traditionell nebelbegünstigende Jahreszeit perfekt in die Karten. So machte ich mich also eines frühen Morgens auf in Richtung Erpetal. Hier erwartete ich einen Nebel, wie er im Buche bzw. im Liedtext steht, der also wunderbar und weiß aus den Wiesen steiget.
Nun ja, ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, ob ich an jenem Morgen jemals im Erpetal ankam, denn um das zu erkennen, war es schlicht zu diesig. Was meiner Forschung jedoch nicht im Weg stand, denn wie ich sehr schnell feststellte, sah ich nicht nur kein Erpetal, sondern auch mich selbst nicht, und zwar weder einmal noch zweimal, womit die Kernaussage der zitierten Redensart wohl als widerlegt gelten darf.
Was ich übrigens bereits ganz zu Beginn meiner Forschungsreise vor lauter grauer Luftschwaden nicht sah, sondern lediglich an der Stirn spürte, war ein Laternenpfahl. Ihm möchte ich an dieser Stelle danken, denn ohne ihn wäre dieser Text evtl. niemals möglich gewesen.
Mitten im Nebel
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