Stell Dir vor, wir schreiben das Jahr 2020. Die Welt, wie wir sie heute kennen, existiert nicht mehr. Der Bahnhof Friedrichshagen, wo wir jetzt noch unbeschwert unsere Fahrräder abstellen und zur Arbeit in die Großstadt reisen, ist jetzt wie die Bronx. Trostlose Gleislandschaft, zwielichtige Gestalten, brennende Mülltonnen. Stündlich ein Handtaschenraub und Fahrraddiebstähle als ob jedes Zweirad Volkseigentum wäre. Der Spreetunnel ist zur „No-Go- Area“ geworden. Keine idyllischen Ausfl üge ins Grüne mehr, ohne die Angst Portemonnaie, Telefon oder Jacke abgezogen zu bekommen. Verwahrloste Jugendliche, zur Gewalt jederzeit bereit und schon am Vormittag betrunken. Müll verschandelt die ehemals wundervolle Seenlandschaft. Scherben und Zerstörung allerorten.
Du fragst Dich, wie das geschehen konnte? Es fi ng so harmlos an: Der Bezirk hatte kein Geld. Selbstverständlich musste gespart werden. So schloss der Jugendclub, die Musikhochschule wurde kurzerhand abgeschafft und die Polizeiwache verlegt. Was aus unseren Kindern wurde, die einst in behüteten Verhältnissen aufgewachsenen und nun plötzlich sich selbst überlassenen waren, das hatte keiner bedacht. Und so schreiben wir das Jahr 2020 – das Ende unserer Vorstadtidylle und vielleicht ein Anfang, um den Blick auf das Wesentliche zu lenken.
Das Ende der Vorstadtidylle
Aktuell
The Return of the Wilhelm Voigt
Maulbeerblattleser Lutz Wunder von knetart.de sandte uns seine Gedanken zur letzten Ausgabe seines lokalen Lieblingskulturmagazins in folgender Form zu:
Lebensart
Kleider machen Leute
Am Sonntag flaniert der Friedrichshagener gern einmal mit Kind und Kegel die Bölschestraße hinunter. Dabei trifft er natürlich andere Friedrichshagener....
Alfs Allerlei
Yam Wun Sen
Eigentlich wäre ich jetzt in meinem Studio und würde an einem schönen Lied arbeiten. Und meine Frau säße mit meinem...