Eine Hörkolumne zum Lesen

Teil 1
In einem Zimmer; wir hören das Klacken einer alten Tastatur im Vordergrund, jemand pfeift leise im Rhythmus der Tasten vor sich hin, ein Feuer brennt, eine alte Uhr tickt, draußen prasselt Regen gegen die Fenster und es weht ein starker Wind in der Ferne; er wird immer kräftiger, die Bäume ächzen, Blätter rascheln, wir hören Kirchenglocken, die in regelmäßigen Abständen schlagen, immer wieder übertönt vom Regen und Wind; (ca. 20 Sekunden bleibt diese Atmo stehen)
Harter Schnitt mit einem Gong der Uhr, wir sitzen nun in einem Auto, das langsam über Schotter fährt, leise ist das Radio zu hören, es spielt ein Stück von Eric Satie, der Empfang ist schlecht, Regen prasselt aufs Autodach, die Scheibenwischer gehen quietschend, man hört, dass sie hakeln und immer wieder hängenbleiben Stimme 1: (männlich, ängstlich, halblaut) Müssten wir nicht langsam da sein? Stimme 2: (männlich, genervt) Das fragst du jetzt zum 20. Mal! Stimme 1: Na ja, du antwortest ja auch nicht! Stimme 2: Halt die Klappe und fahr einfach, wir müssen! Ein lauter Knall, Stimme 1 schreit auf, Wagen wird abgewürgt und kommt zum Stehen, kurze Stille, in der man nur das Radio, die Scheibenwischer, das Atmen von Stimme 1 und den Regen auf dem Autodach hört. Stimme 1: (zittrig) Verdammt, was war das? Stimme 2: (macht genervten Laut) Ein Reifen, was sonst! Radio wird abgestellt, Autotür geht auf, Regen wird lauter, Schritte auf Schotter, Atmen von Stimme 1: (sehr nah) Wir bleiben im Wagen, hören Stimme 2 von weiter weg verhalten fluchen Stimme 2: (von weiter weg rufend, gegen den Regen) Wie ich gesagt hab, der Reifen! Vorne links! Wenn du nicht immer fahren würdest wie ein – (macht erstauntes Geräusch, plötzlich panisch, schrill rufend) Ach du Scheiße, was ist denn - AAAAAAAAAAAAAHHHHHHHH! Schrei entfernt sich, bleibt aber präsent, bis er plötzlich abbricht, wir hören das schwere Atmen von Stimme 1 Stimme 1: (verängstigt) Karl? Eine längere Pause entsteht, in der der Regen stärker zu werden scheint Stimme 1: (lauter, verängstigt) Karl? – Was ist passiert? Wieder eine Pause, plötzlich durchbrochen von einem knackenden Ast laut im Vordergrund, dann ein Hecheln und ein spitzer Schrei von Stimme 1; wir sind nah bei Stimme 1, die Autotür wird zugeschlagen, wir hören Stimme 1 beinahe panisch atmen Stimme 1: (rufend) KARL! – Hör doch auf mit dem Unsinn! Schwere Schritte und Schnaufen draußen vor dem Auto, Fingernägel, die über Blech kratzen, Stimme 1 fängt an zu wimmern und panisch zu schreien, der Motor des Autos wird angelassen, Schotter wirbelt auf, mit dem Aufheulen des Motors harter Schnitt zurück in die Atmo des Zimmers vom Anfang, ein harter Donner grollt gerade aus; wir hören Schritte auf knarrenden Holzdielen, die offenbar unruhig hin und her gehen, ab und an ein nachdenkliches Geräusch Stimme 3: (männlich, wohlklingend, zu sich) Hm, also langsam sollten sie da sein. Rascheln von Stoff, eine Nummer wird auf einem Handy eingetippt (Tastentöne); harter Schnitt mit dem Piepen der Tastentöne ins Auto von Stimme 1, Tastentöne werden zum Quietschen der Scheibenwischer; Stimme 1 in Panik Stimme 1: (vollkommen aufgelöst) Worauf hab ich mich da bloß eingelassen? (Schläge aufs Lenkrad) So eine gottverd- Klingeln eines Handys würgt Stimme 1 ab, die erschrocken aufschreit Fortsetzung folgt …

Kais kleine Köpenick-Kolumne

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