Die Kraft, die aus der Herkunft stammt

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Wir alle haben unsere Eltern. Eltern: Das sind diese Menschen, die es wie keine anderen draufhaben, unsere Knöpfe zu drücken, so dass unsere Lampen binnen Sekunden blinken wie Christbaumschmuck zur Vorweihnachtszeit. Eltern: Das sind aber vor allem auch die Menschen, ohne die wir gar nicht hier wären und – jetzt kommt’s: Eltern sind, so behaupte ich, Quellen großer Kraft! Die konkrete Erfahrung vieler Menschen ist jedoch oft eine andere: Eltern bzw. genauer das, was sie uns mitgegeben haben, wird oft eher als Belastung denn als Unterstützung, mehr als Quell des Ärgers und der Beschwerde als eine Quelle der Energie und der Dankbarkeit erlebt.

Die Liste der Beschwerden und Verletzungen ist lang. Auszug gefällig? (ohne Anspruch auf Vollständigkeit natürlich): Strafen, Liebesentzug, den Ansprüchen nicht genügen können, Gewalt, emotional bedürftige Eltern, zu rigide Grenzen, zu wenig Grenzen, Alkoholismus, materielle Geschenke anstatt emotionaler Zuwendung, usw. usw.

Diese Wunden sind oft tief und schmerzen oft noch nach Jahren, und manchmal leiten wir hieraus für uns das moralische Recht ab, es unseren Eltern irgendwie heimzuzahlen und/oder uns von ihnen im Groll abzuwenden. Innerlich wie äußerlich. Gewiss ist dies nur zu verständlich und nachvollziehbar. Und natürlich sind gute und klare Grenzen auch gegenüber unseren Eltern notwendig.

Es ist nur so: Wo wir nicht im Frieden sind mit unseren Eltern und mit dem, was sie uns mitgegeben haben, kann uns ihre Kraft nicht zufließen. In anderen Worten: Wo wir noch mit unseren Eltern und/oder unserer Kindheit hadern, ist unsere Kraft genau in diesem Hadern gebunden. Oft fehlt uns dann Energie und Freude für unser jetziges Leben und/oder wir fühlen uns gebremst.

Doch wie können unsere Eltern für uns zu einer Quelle der Kraft werden? Die Antwort auf diese Frage ist so einfach wie radikal: Indem wir unsere Eltern und das, was Sie uns gegeben haben, (was im Übrigen, obgleich all ihrer scheinbaren Unzulänglichkeiten, immer 100 % ist) achten, werden wir frei von dem Ballast unserer mitgeschleppten Vergangenheit. Achten heißt hier, dass wir sie und das, was sie uns gegeben haben, in Liebe nehmen, in Ehren halten und ihnen, auch wenn es zunächst sentimental klingt, „einen Platz in unserem Herzen geben“. Damit stimmen wir der Wirklichkeit zu, dass etwas von ihnen in und durch uns weiterlebt. Die Energie, die bisher in unserem inneren Beschwerdemonolog gebunden war, steht uns nun zur Verfügung. Ist es nicht gut zu wissen, dass es nie zu spät ist, eine glückliche Kindheit gehabt zu haben?

Doch das ist noch nicht alles: Wenn Sie sich vorstellen, dass hinter Ihren Schultern Ihre Eltern stehen, hinter deren Schultern wiederum deren Eltern (Ihre Großeltern) und hinter deren Schultern wiederum deren Eltern (Ihre Urgroßeltern) und wenn sie diese Vorstellung weiterspinnen (wenn sie wollen bis zu Adam und Eva), und wenn Sie dann mal hineinspüren, was da an Energie „hinter Ihnen steht“, können Sie vielleicht er-Ahnen, welche Kraft Ihre Herkunft noch für Sie bereithält.

Eine kraftvolle Zeit wünscht Ihnen
Ihr Beant Singh Hergo

 


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