Wir alle haben einen Knall

„Am Anfang war das Wort“, heißt es im Johannesevangelium. Hindus und Buddhisten glauben, dass sich die Schöpfung durch den Klang „Aum“ manifestierte und fortwährend manifestiert. Laut der Mythologie der australischen Aborigenies wurde die Welt in die Existenz gesungen. Diese „Songlines“ durchziehen den gesamten Kontinent. In dem Schöpfungsmythos der Mayas erschufen die Gottheiten Tepeu und Gucumatz die Erde, indem sie sie in die Existenz riefen. Es ließen sich noch mannigfaltige Beispiele finden, denn in praktisch allen Kulturen steht am Anfang der Welt der Klang.

Auch die westlich-wissenschaftliche Weltsicht weiß dies zu bestätigen. Vor ca. 13,6 Milliarden Jahren explodierte ein unvorstellbar komprimierter Punkt in einem gewaltigen „Urknall“ und so wurde unser Universum „geboren“. Die Astrophysik hat das Alter unseres Universums mit Hilfe des Echos dieses Knalls berechnet, der in den Tiefen des Kosmos noch immer zu hören ist. Doch müssen wir nicht Millionen von Lichtjahren reisen, um diesen Klang zu hören, denn das Echo dieses gigantischen Urklangs vibriert auch durch unsere Welt. Mehr noch: Das Echo dieses Urklangs ist IN uns. Wir selbst SIND das Produkt dieses Echos, dieses ersten aller Ereignisse. Könnten wir Kontakt mit diesem (inneren) Klang aufnehmen, wir würden in Kontakt mit dem sein, aus dem wir geschaffen sind und was uns fortwährend erschafft.

Gläubige Menschen nennen das im Übrigen „Gott“, doch auch wenn Sie Atheist sind (was im Übrigen auch eine Form des Glaubens ist), bleibt ein faszinierender Gedanke, dass alles in diesem Universum in dem Echo dieses Urknalls schwingt. Auch Sie!
Was Astrophysiker in den letzten 30-40 Jahren herausgefunden haben, wissen die Weisheitslehren der Völker schon seit Tausenden von Jahren: Alles – auch wir – sind Klang, Schwingung, Vibration. Nur welche?

Um dies herauszufinden, haben alle Kulturen Techniken entwickelt, die uns helfen, mit diesem inneren Klang in Kontakt zu treten. Ob in der Kirche, der Moschee, dem Buddhistischen Tempel, der Gurdwara der Sikhs oder dem Totempfahl der Indianer: Immer ist es der Gesang, meist in der Gemeinschaft anderer Menschen, der uns eine Brücke zu unserem eigenen „Einklang“ bauen will. Diese Gesänge sind meist recht einfach, sich wiederholend und meditativ. So erzeugen sie einen Trancezustand, in dem sich unser Aufmerksamkeitsfokus allmählich weg von der äußeren, hin zur inneren Welt verschiebt.
Wie eine Seite einer Gitarre, wenn angeschlagen, zu klingen beginnt, können wir uns selbst als ein Instrument vorstellen, das mit unserer Umwelt in Resonanz steht. Um wohlklingende Musik zu produzieren, gilt es zunächst, unser Instrument zu stimmen, denn Resonanz bedeutet nicht in jedem Fall auch Wohlklang. Zunächst gilt es deshalb, uns „einzustimmen“. Auch hierzu haben die Menschen schon vor Tausenden von Jahren Techniken entwickelt: Einstimmungs- und Reinigungsrituale, Kontemplation, Yoga, Fasten und Diät, Meditation, Trancetanz uvm.

Doch wenn wir wirklich ein Instrument sind, wer ist dann der Musikant und was ist das Stück, dass er spielt? Die Antwort auf diese Frage könnte unser eigener Urknall werden – und wer weiß, welche Universen hieraus entstehen könnten.
Der persische Mystiker und Poet Jalal al-Din Rumi fasste dies vor fast 800 Jahren in folgende Worte:

„Der Vögel Gesang bringt meiner Sehnsucht Erleichterung.
Ich bin genauso ekstatisch wie sie,
jedoch ohne etwas zu sagen!
Bitte umfassende Seele,
übe ein Lied durch mich.“


Schachecke

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