Die Heiligen des Ausbruchs

Beat Generation – Kulturrevolution der 50er Jahre
Als Elvis Presley und Rock’n Roll die Welt der populären Musik revolutionierte, damit einen neuen Mainstream der Popkultur prägte, gab es noch eine Szene außergewöhnlicher Enthusiasten am Rande der Kultur – Gammler, Jazzfanatiker, wilde Poeten und Straßenphilosophen.
  erwin Es waren die seit den 40er Jahren vom amerikanischen Traum und der dazugehörigen nationalen Selbstgefälligkeit mehr und mehr ermüdeten jungen Männer und Frauen, die anfingen sich in den verrauchten Jazzklubs der Schwarzen wohl zu fühlen.Es waren die Jugendlichen, die sich nicht mehr mit dem bestehenden Amerika identifizieren konnten und auch nicht mit der glamourösen Pokultur um Frank Sinatra und Hollywood, später auch nicht mit pinkfarbenen Cadillacs und Elvis. Es waren die Beatniks, keine Geringeren, als die Vorreiter der späteren Hippiekultur. Sie waren die ersten der westlichen Kulturwelt, die der „Spießerwelt“ mit Ausbruch, Drogen, wilden Ausschweifungen und Gammlertum den Garaus machten, bereits zwei Jahrzehnte vor der Woodstock Generation. Eines der großen Sprachrohre dieser Szene wurde Jack Kerouac, der selbst den Begriff der „Beat Generation“ prägte. Er reihte sich zunächst ein in die Riege auf- und ausbrechender Poeten und Schriftsteller, wie William Borroughs, Allen Ginsberg, Gregory Corso und anderen, die das Grundverständnis vom Leben und der Sprache auf den Kopf stellten. Wild und ungezügelt schrieben sie vom ,Ausbruch aus gesellschaftlichen Normen, von Drogenerfahrungen und riefen dies zur neuen Lebensform aus, welche die Welt und die Menschen befreien könnte, vor allem mit dem Ziel sich selbst zu befreien. Borroughs Romane wie „Auf der suche nach Yage“ bis hin zu „Naked Lunch“ und die Poesie von Allen Ginsberg, vor allem seines wilden in der Form noch nie da gewesenen Poems „Howl“, wurden unter anderem die heiligen Schriften der „Beat Generation“. Ein Roman aus dieser Schriftstellerszene ging aber um die Welt, wie kein anderes und gilt vielleicht deshalb als DAS Buch der Beat Generation. Es ist der Aussteigerroman „On the Road“ von Jack Kerouac, einst in Manier eines Besessenen innerhalb von drei Wochen auf einer Papierrolle am Stück getippt. Dieses autobiografische Niederschrift (mit dem deutschen Titel „Unterwegs“) über die ruhelosen Jahre von Sal Paradise und seinem irren Freund Dean Moriarty, die Tage und Wochen auf den Straßen Amerikas verbrachten und deren gemeinsame Zeit mit einer letzten Reise bis nach Mexiko endet, gab das Lebensgefühl der Unzufriedenen und in tiefer Melancholie versinkenden Suchenden wieder, wie kaum ein anderes Buch. Vielleicht war es der erste existentialistische Roman, der nicht aus intellektuellem Geschwafel bestand, sondern aus reinem wahren Wort. Zahlreiche junge Suchende und Vertreter späterer Künstlergenerationen, darunter viele Musiker hielten dieses Buch für eines, welches ihr Leben veränderte. So gingen Jack Kerouac und mit ihm viele seiner zum Teil früh gestorbenen Weggefährten, wie Borroughs, Ginsberg, Corso, später dazuzählend auch Bukowski, Leary, fernab vom Elitismus der Literaturwissenschaft aber als zu beachtende Freaks der Weltliteratur in die Weltkultur ein.
Einige der wichtigsten Autoren und Bücher der Beat Generation: Jack Kerouac (1922-1969) „Unterwegs“, “Lonesome Traveller“, “Gammler, Zen und hohe Berge“ William Borroughs (1914-1997) „Junkie“, “Auf der Suche nach Yage“, „Naked Lunch“ Allen Ginsberg (1926-1997) „Howl“, „Kaddish“ Neal Cassady (1926-1968) „Der Flügel des Engels“
… und über die Beat Generation: „Warten auf Kerouac“ von Joyce Johnson „Jack Kerouac“ von Axel von Cossart „William Y. Borroughs“ von Barry Miles
Film über die Beat Generation: „Die Beat Generation – Wie alles anfing“ mit Johnny Depp

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