Jenseits vom Tellerrand

Die Professorin für Kommunikationsdesign an der HTW, Kathrin Hinz
Einst hatte die AEG ihre riesenhaften Werkhallen am Spreeufer errichtet. Ihre rauchenden Schlote waren sichtbare Verheißungen eines neuen Zeitalters. Mit der Deutschen Einheit wurde die Luft sauberer. Zugleich verschwanden Arbeitsplätze, Menschen und Hoffnungen aus Schöneweide. Der Kietz im Schatten der Schornsteine versank für zwei Jahrzehnte in völliger Tristesse.

Bildquelle: Sebastian Köpcke

Dieses Bild wandelt sich. Siebentausend Studierende bevölkern heute den Campus der HTW. In den wiederbelebten Industriebauten finden Forscherdrang und Kreativität nahezu unbegrenzten Raum, um sich in jede Richtung zu entfalten.

Katrin Hinz arbeitet seit 1995 in ihrem Fachbereich. Den Umzug der Hochschule an das Spreeufer hat sie in ihrer Zeit als Vizepräsidentin aktiv befördert. Heute richtet sich ihr Augenmerk darauf, wie der Standort positiv auf sein Umfeld wirken kann – große Aufgaben für die Gestalter von morgen.

Universal Design ist für Katrin Hinz ein zentrales Thema. Dinge sollen so gestaltet sein, dass sie niemanden ausschließen, dass sich ihr Zweck jedem offenbart. Ihrer Überzeugung nach folgt gutes Design ethischen Grundsätzen. So will sie ihre Studierenden ermuntern, über den Tellerrand zu schauen und das eigene Handeln kritisch zu hinterfragen. Für die Professorin ist das nicht nur eine Anforderung an andere, sondern immer wieder Herausforderung für sich selbst. An der German University in Kairo gibt sie jedes Jahr Workshops.

Die Stadt und ihre Menschen erlebte sie vor und nach der Revolution. Aufmerksam registriert sie die Veränderungen. Mit ihren Erfahrungen möchte Katrin Hinz den Blick der Studenten für die Welt und für andere Kulturen öffnen. In der europäischen Selbstbeweiräucherung - von Larmoyanz bis Größenwahn - sieht sie kein brauchbares Modell für die Zukunft.


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