Souvenir de Fleur
07. November um 13:00
- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Die Malerin Dorothée Irene Müller lebt in Buckow in der Märkischen Schweiz. Sie ist Autodidaktin, war 2005 Mitbegründerin der Künstlergruppe „KÖ12“, die das jährliche Pleinair im Garten des Brecht-Weigel-Hauses in Buckow veranstaltet. Außerdem ist sie an vielen Kulturprojekten der Region beteiligt: am Kulturladen in Wilhelmsaue, den Kunst-Loose-Tagen im Oderbruch, nahm an Ausstellungen zum Brandenburgischen Kunstpreis in Neuhardenberg und an internationalen Symposien in Lebus, Jahnsfelde und Friedersdorf/Vierlinden teil.
In der Malerei bevorzugt sie das Arbeiten mit Acrylfarbe, die meist in mehreren Schichten aufgetragen und teilweise gespachtelt ist, so dass verdichtete Strukturen mit Licht- und Schattenwirkung entstehen.
Die Ausstellung in der Galerie Grünstraße ist dem Thema Vegetation gewidmet und hier speziell dem Fall der Blätter – angeregt durch den bekannten Vers aus dem Rilke-Gedicht „Herbst“, in dem das Fallen der Blätter nachempfindend und bedeutungstief beschrieben wird. Aus dieser, über das rein naturhafte Schauspiel weit hinausgreifenden Metapher des Gedichtes, entwickeln auch die Bilder der Künstlerin eine vielschichtige emotionale Bedeutung. Diese ist erarbeitet aus der Überwindung des Naturalistischen und eine Einbindung des Themas in strukturierte farbige Kontexte, die auf sensible Weise Stimmungen des Spätsommers, des beginnenden Herbstes und des Abschieds von Sonne, Licht und blühender Vegetation einfangen.
Von der Komposition her sind die Bilder quasi raumlos, ohne Horizont, ohne oben und unten, rechts oder links, aufgebaut. Sie scheinen eher den Zustand des Schwebens einzufangen. Teilweise wird der Laubfall wie das Rieseln von Schnee dargestellt – nur dass statt der Flocken farbige Blätter in den Tönen Gelb und Ocker fallen.
Die meisten der ausgestellten Bilder basieren auf dem Blau-Gelb-Kontrast – dem Gelb der herbstlichen Blätter und dem Blau oder Blaugrau des durchscheinenden Himmels. Diese Farbkontraste können leuchtend sein, aber auch in vielfach gebrochenen Tönen variieren.
Charakteristisch ist das mehrfache Bearbeiten der Bilder, teilweise in der Spachteltechnik, so dass verschiedene Farbschichten und Formen sich überlagern. Auf diese Weise wird eine Dichte der Bildstruktur erreicht, die auch eine Verdichtung des Seherlebnisses beim Betrachten des Bildes entstehen lässt.