… wenn alles auseinander fällt
10. Juni um 10:00
- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Im Juni 1933 erlebte Köpenick eine Welle des Terrors: Hunderte Menschen wurden entführt, gefoltert, über 20 verloren ihr Leben. Nachbarn wandten sich gegen Nachbarn in einer erschütternden Eskalation der Gewalt. Überall in Deutschland finden zu Beginn des sogenannten Gleichschaltungsprozesses des NS-Staates Gewalt-Exzesse statt. Es gibt kaum zivile Gegenwehr, Polizei und Justiz können die Opfer nicht schützen oder wollen es in Teilen bereits nicht mehr. Nachbarn werden zu Opfern und zu Tätern. Dieser öffentlich sichtbare eskalierende Terror setzt der pluralen Gesellschaft der Weimarer Republik ein brutales Ende.
Was ist damals geschehen, wie erinnern wir und was bedeuten die dramatischen Tage vom Juni 1933 für uns heute? Was geschah mit den Angehörigen der entführten, gefolterten und ermordeten Nachbarn, was mit den Ehefrauen, Müttern, Freundinnen, Geschwistern, deren Namen nirgendwo genannt werden? Wie wirkt der Schrecken bis in die vierte Generation nach? Das Stück stellt Parallelen zu heutigen rechten Netzwerken und dem wachsenden Einfluss rechten Gedankenguts her.Anhand von Dokumenten aus dem Köpenicker und Landesarchiv Berlin, Zeitzeugenberichten und nach Gesprächen mit Nachfahr:innen der Opfer haben die Künstlerinnen diese bewegende Inszenierung für Erwachsene erarbeitet.
Performative Installation: Stefka Ammon
Puppenspiel: Susi Claus
Puppenbau: Judith Mähler
Regie: Astrid Endruweit
Altersempfehlung: Ab 13 Jahren und für Erwachsene
Dauer: ca. 60 Minuten