Was für ein Scheißtag!

alf

Als ich heute früh meinen Briefkasten leerte, fand ich zwischen unzähligen Liebesbriefen auch ein Exemplar einer großen, weltweit angesehenen Literaturzeitschrift, auf deren Titelseite das Erscheinen meines nächsten Buches „The Best of fast allen Comics“ angekündigt war.

Leider schien der Journalist, der die Ankündigung verfasst hatte, mich nicht besonders zu mögen, denn er bezeichnete mich als einen selbstverliebten Aufschneider. Und er behauptete, ich würde keine Gelegenheit auslassen, allen Leuten entgegenzuschreien, was für ein toller Typ ich doch wäre. Überhaupt sei diese Veröffentlichung nur ein erbärmlicher Versuch, mich ohne ein wirklich neues Produkt ins Rampenlicht zu schummeln. Und die meisten meiner Ergüsse seien nichts weiter als eine einzige Schleichwerbung für mich selbst.

Was für eine Frechheit! Okay, im Grunde könnte so ein Artikel jemanden von meinem Format absolut kalt lassen. Denn wer einen derartigen Unsinn schreibt, katapultiert sich damit nur selbst ins journalistische Aus, weil er bald schon von der Fachwelt nicht mehr ernst genommen werden kann. Wahrscheinlich ist der arme Wurm längst gefeuert, und sein Ex-Chefredakteur wird sich bei mir persönlich entschuldigen.

Doch ich bin ein verletzlicher Charakter, und deshalb ging mir das sehr nahe. Traurig schlurfte ich vom Zufahrtstor meines Anwesens zurück in die Villa und warf mich weinend ins große Wasserbett. Tränen rollten über mein bildhübsches Gesicht und fielen auf den seidenen Bettbezug, der sich sanft an meinen muskulösen Körper schmiegte.

Über eine Stunde lang starrte ich stumm auf die Wände meines Schlafgemaches. Selbst das verschmitzte Lächeln der Mona Lisa rechts neben dem Kamin vermochte meine Stimmung nicht zu heben. Doch irgendwann bekam ich Hunger, und so schleppte ich mich an der Orangerie vorbei in die Küche, wo sich zu meinem Entsetzen Berge aus dreckigem Geschirr von der gestrigen Pool-Party auftürmten. Und weil ich in diesem Moment überhaupt keinen Bock hatte, mich für mein Frühstück durch dieses Chaos zu wühlen, rief ich den Pizzaservice an und machte es mir im Schatten der alten Pinie halbwegs bequem.

Da sitze ich nun hungrig und enttäuscht und versuche, all meinen Schmerz auf Papier zu bannen. Ich kann mir Zeit lassen. Erfahrungsgemäß dauert es mindestens eine Stunde, bis der Helikopter eintrifft.
Manchmal hasse ich diese Insel.


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