Die dunklen, herrlich nasskalten Tage, an denen wir bei Kerzenschein sitzend Schach spielen konnten, sind erst mal vorbei. Scheiß Frühling! Puh hat ne Freundin, strohdumm, mit‘m Gesicht, als hätte Matisse sie über ne frisch bemalte Leinwand geschleift. Naja, wem‘s gefällt. Wenn die badet, ist das übelste Wasserverunreinigung. Jedenfalls wollte die „Kuh de bleu“ mit mir Schach spielen. Ich lach mich kaputt! Sitze ihr brav und schüchtern gegenüber…Â Ich ziehe betont unsicher und schlage ängstlich die Augen nieder. Sie wird richtig keck. Ich könnte ihr alle Figuren klauen, aber – ich will Spaß!! Sie ahnt nichts! In der Diagrammstellung sieht sie mich an und versteht Puhs Warnung nicht. Mit verschleiertem Blick, sie kann den Triumph nicht verbergen, sagt sie: „Wäre jetzt ne gute Gelegenheit aufzugeben, Klärchen.“ Ich falle fast vom Stuhl. Ich hebe langsam den Kopf, sehe sie mit meinem kuhlsten Terence Hill-Blick an und sage sehr akzentuiert: „Versuch doch erst mal, die nächsten sieben Züge zu überleben, Lottchen“, – sie heißt Loretta :-) . „Träum weiter, Kindchen“, sagt sie und wartet auf meinen nächsten Zug. Ich überlasse euch den Genuss, das Ende selbst rauszufinden. Nur so viel: Puh war stinksauer, und sie hatte den berühmten Blick „wie die Kuh wenn’s donnert“, als ich meinen letzten Zug gemacht hatte. Weiß am Zuge: Matt in spätestens sieben Zügen.
Liebe Grüße Clarissa
PS: Schickt mir mal n Kommentar mit Eurer Lösung!
Kuh de bleu
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