Als hätte ich es darauf angelegt, ist meine erste Vorstellung des Tages in der Akademie der Künste. So ein Westberliner Teil hinter dem S-Bahnhof Bellevue. Und damit in unmittelbarer Nähe von Steinmeiers Bude, dem Schloss Bellevue. Wo ja am Freitag nicht nur der ukrainische Präsident Selenskyj, sondern auch noch sein israelisches Pendant Herzog eintreffen.
Rund um Bellevue also jede Menge Polizei. Direkt vor der Akademie der Künste stellt eine Hundertschaft mehrere Palästinenser, die anscheinend versuchen, näher an das Schloss Bellevue zu gelangen.
Ich dagegen muss nach meinem ersten Film aus der Akadamie der Künste raus und dann direkt an Steini und seinen Freunden vorbei, zum Haus der Kulturen der Welt, spreenah vor dem Kanzleramt gelegen, wo Selenskyj heute auch noch zu Gast ist. Vorbei an Hunderten Polizist/innen, Polizeipferden und von oben durch Hubschrauber überwacht. Schlimmer hätte man es nicht planen können.
Und besser könnte ein Plot für eine spannende Berlinale-Geschichte nicht aussehen. Aber was soll ich sagen? Wenn man das bedrohliche Knattern der tief fliegenden Helikopter mal außen vor und einige kleine Umwege in Kauf nimmt, komme ich letztlich doch einigermaßen durch.
Also bitte ich ChatGPT um einige Vorschläge, um der Kolumne hier noch ein bisschen Feuer zu geben. Die KI schlägt eher langweilige Plots vor, die entweder in einer Transformation der Welt durch palästinensische Gesänge münden oder in denen sich Polizist/innen anmaßen den Einlass zu meinem nächsten Film zu regeln. Immerhin ein Vorschlag von ChatGPT hätte das Potential für eine Verfilmung in der künstlerischen Sektion Forum:
„Die Menschen um mich herum begannen sich zu verwandeln - einige nahmen plötzlich die Gestalt von Filmcharakteren an, während andere zu lebendigen Darstellern aus vergangenen Berlinale-Filmen wurden. Verwirrt und fasziniert zugleich sah ich, wie die Palästinenser ihre Verhandlungen mit einem plötzlich auftauchenden Regisseur führten, der behauptete, er könne ihre Geschichte auf die Leinwand bringen und der Welt präsentieren. Doch es wurde noch bizarrer, als plötzlich der ukrainische Präsident Selenskyj und der israelische Präsident Herzog aus dem Gebäude traten - nicht als Politiker, sondern als Teil einer absurden Komödie, die sich vor unseren Augen entfaltete. Währenddessen nahm die Verwandlung der Umgebung um uns herum immer groteskere Züge an. Die S-Bahn Bellevue, die in der Ferne vorbeifuhr, wurde plötzlich zu einem fahrenden Theater, in dem die Fahrgäste zu improvisierten Schauspielern wurden, die einen surrealen Akt aufführten.“
Zum Schmunzeln. Aber ich bin schon froh, dass der Streik in Hollywood beendet ist und dass echte Menschen wieder Skripte schreiben. Schön auch, dass heute nur in meinem nächsten Berlinale-Film die Welt zusammen bricht. Und ausnahmsweise mal nicht im realen Berlin.