Beitragsbild für die Berlinalekolumne 2024 von Nico Schmolke

Der Goldene Berlinale-Maulbär

Björn KI Hofmann Denn für die 230 Filme sind etwa 50 Preise ausgelobt. 24 offizielle Berlinale-Auszeichnungen und wohl mindestens nochmal so viele unabhängige. Und das sind nur die mir bekannten. Ich könnte jetzt noch den Goldenen Maulbären ausloben. Ein Preis mehr oder weniger macht keinen Unterschied. Weil mich der Chefredakteur fertig macht,...

Schwarze Shilouetten einer Filmcrew vor hellem Grund.

Wer hat den Längsten?

Björn KI Hofmann Mir ist keine Berlinale-Datenbank bekannt, also behaupte ich einfach mal, dass wir dieses Jahr das Festival mit den längsten Filmen der Berlinale-Geschichte erleben. Das allerlängste Stück ist ein Dokumentarfilm, der Vorbereitungen zur Documenta 14 zeigt ("exergue - on documenta 14"), mit genau 848 Minuten. Das sind über 14...

Dokumemtationsfilmset

Lieblingsfilm Berlin

Björn KI Hofmann Die Geschichten beginnen dann, in meinem Kopf ineinander zu fließen. Nehmen wir die Stadt Berlin, die sich auf jeder Berlinale durch etliche Filme zieht. Dieses Mal entsteht der Eindruck, sie würde hauptsächlich von queeren Künstler/innen bevölkert, die hier ihre Heimat gefunden haben. Beginnen wir mit der Doku „Baldiga -...

Nicos schmucker Berlinale Presseausweis gesponsored by Maulbeerblatt

Foltern um 7:30 Uhr

Foto: Nico Schmolke So jedenfalls die naive Vorstellung, dass einem mit dem Maulbär im Rücken auf der großen Berlinale alle Türen offenstehen. Dass dem nicht so ist, wird gleich zu Beginn des Festivals klar. Auf der pompösen Berlinale-Eröffnungsgala sind nur geladene Gäste zugelassen. Zuerst stößt bitter auf, dass dabei mehrere AfD-Abgeordnete dem...

Dokumentarfilme auf der Berlinale 2024

Doku statt Barbie

Björn KI Hofmann Woran liegt das? Einerseits könnte man meinen, dass wir nunmal aus dieser Welt katapultiert werden wollen. Dramatische Stoffe, entfernt von unserem Alltag, gerne opulent oder mit Humor, jedenfalls nicht langweilig. Dokumentarfilme stehen eher für das Gegenteil: langatmig und zu nah an der eh schon traurigen Realität.  Die großen Kinohits...

Bauarbeiter-Dekolleté als Publikumsbeitrag

Mein Lieblingsgenre ist dabei das Schlafen. Geschlafen wird auf der Berlinale viel, meist unauffällig, auch ich nicke einmal am Tag für wenige Sekunden weg. Manche Schläfer haben jedoch ein besonders gutes Timing: Der Film mit dem passenden Titel „Dormir de olhos abertos (Sleep with Your Open Eyes)“ über chinesische Arbeiter/innen in...

Beitragsbild für die Berlinalekolumne 2024 von Nico Schmolke

Politischer Akt mit attraktivem Schwell-Körper

KI und Björn Ein schwarzer Flüchtling steigt also aus einem Koffer und zieht bei einer reichen Londoner Familie ein. Weil es ein Porno ist, muss diese Gegebenheit nicht näher begründet werden. Nun nimmt der extrem gut gebaute Mann nacheinander erst die Hausangestellte und dann alle vier Familienmitglieder durch, die Kamera schaut...

Der Berlinalebericht Nr. 3 von Nico Schmolke

Sei ruhig oder ich hol die Lehrerin!

Björn KI Hofmann So prahlt in einer Wiener Grundschule ein Zweitklässler gegenüber seiner Mitschülerin, dass sein Stift schneller schreibe als ihrer. Sie ist bald genervt und fordert ihn auf zu schweigen. Weil er nicht hört, setzt sie ein Ultimatum und zählt bis 3. Schließlich ruft sie die Lehrerin. Für die Doku ist...

Groteskes Szenario zur Berlinale beim Besuch von Schauspieler Wolodimir Selenskij und Präsident Herzog

Selenskyj und Herzog im fahrenden Theater

Als hätte ich es darauf angelegt, ist meine erste Vorstellung des Tages in der Akademie der Künste. So ein Westberliner Teil hinter dem S-Bahnhof Bellevue. Und damit in unmittelbarer Nähe von Steinmeiers Bude, dem Schloss Bellevue. Wo ja am Freitag nicht nur der ukrainische Präsident Selenskyj, sondern auch noch sein...

Realität als Farce

Foto: Nico Schmolke In diesen beschissenen 2020er Jahren aber gibt es kein Entkommen. Das ganz reale Übel der Welt ist tief in jede Faser des roten Teppichs verwebt, auch wenn es auf der Berlinale als billige Simulation daher kommt: Ein pro-palästinensischer Regisseur zieht seinen Film zurück, weil ihm Deutschland zu Israel-freundlich ist...

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