Marienkäfer fliege!

Draußen saut es. Schnee, Graupel, Regen, Wind. Hatten wir in diesem Winter schon reichlich! Wenigstens der kleine Marienkäfer auf der Gardine an unserem Fenster fu?hlt sich wohl. Es ist ein Chinese, – die gelben Punkte und die Schlitzaugen lassen keinen Zweifel zu. Ich hoffe, dass der Kleine nicht den begehrlichen Blick unseres Stubentigers fu?hlt. Der belauert ihn schon eine Weile und wartet voller Mordlust auf einen gu?nstigen Augenblick! Noch hält er inne. Er hat im vergangenem Fru?hling leidvolle Erfahrung mit einer wehrhaften Wespe gemacht. So was passiert ihm nicht noch mal! Puh kommt mit dem Brett unterm Arm ins Zimmer. Er baut eine Stellung auf:

schach_40Er will mir unbedingt zeigen, wie er in unserer letzten Partie gewinnen konnte, wenn,- ja wenn er nicht gepatzt hätte. Eigentlich will ich das gar nicht wissen. Aber er lässt nicht locker. Er ist richtig gnatzig. Er sagt „Lass doch den blöden Käfer und konzentriere dich mal!“ Ich antworte spitz „Bloß weil der Kleine so winzig ist, muss er nicht blöd sein! Sieh mal, du bist ziemlich groß, aber trotzdem …“. Bevor er etwas erwidern kann, duckt Piepsi sich zum finalen Sprung. Doch der Marienkäfer hebt ab, fliegt eine kleine Runde u?ber das Schachbrett und landet zielstrebig genau auf dem Feld, auf dem Puh triumphierend seinen Gewinnzug ausfu?hren wollte. Puh fu?hlt sich verarscht! Übrigens, wenn man genau hinsieht, entdeckt man, dass die Käferpunkte braune und gelbe Karos sind. Komisch! Ich frage Euch: „Auf welches Feld hat der Käfer sich gesetzt? Und, – wollte er uns etwas sagen?“


2 thoughts on “Marienkäfer fliege!

  1. „eine gute Partie?“

    „Meine Güte, schon eine halbe Stunde glotzt mich eines dieser unberechenbaren Riesentiere an und dem gestreiften Monster läuft schon das Wasser im Mund zusammen, bei meinem Anblick… . Oh nein …jetzt versuchen die beiden schon wieder Schach zu spielen! Den werd ich mal zeigen wo der Hammer hängt.“
    Der Marienkäfer hebt ab, fliegt eine kleine Runde über das Schachbrett. Nach einer triumphierenden Landung schießt ihm kurz nochmal sämtliches Adrenalin ins Blut als er einen Katzensprung entfernt in die feurigen Augen eines Höllentigers blickt. Es macht sich allerdings schnell Erleichterung breit, als er bemerkt, daß es nur die schläfrigen Zwinkerer des Reittiers des schwarzen Todes sind. Und so kann er nun doch noch das Erstaunen der beiden ausgiebig genießen. Und das alles nur ein Pferdesprung vom König entfernt…

    LG
    upl

  2. „s´ is nich wie´s aussieht“

    „Was macht bloß das kleine Käferchen an der Gardine? Schon die ganze Zeit muss ich aufpassen. Den ganzen Morgen ist er auf mir rumgekrabbelt – nachts hat er in meinem linken Ohr geschlafen. Da konnte ihm der fiese Sittich nichts anhaben. Der hat Glück, dass ich so zähe Vögel nicht mag! Oh weh, er fliegt zur Gardine, – Hilfe! Ich muss was tun!“
    ————————————–
    …. Piepsi duckt sich zum finalen Sprung. Doch der Marienkäfer hebt ab, fliegt eine kleine Runde über das Schachbrett und landet zielstrebig genau auf dem Feld, auf dem Puh triumphierend seinen Gewinnzug ausführen wollte.
    ————————————–
    „Gerettet!!! Phhhh! —- Sicher sitzt er neben mir auf dem Schachbrett, einen Pferdsprung vom König entfernt, wo eigentlich die weiße Dame hin wollte. Damit ist er sich jeder Aufmerksamkeit sicher und der Sittich muss aufgeben!“

    LG
    Clari

    PS. Der Gewinnzug ist
    1.Df3-Df6!
    Es droht Matt auf g7!
    Wenn aber Schwarz die Dame schlägt: 1. … Dd8xf6 folgt: 2. Ta7-a8+
    und Matt in spätestens 3 Zügen, weil Schwarz alle Figuren (Turm,Springer,Dame), die sich dazwischen setzen mit dem Turm schlägt!
    Wenn aber auf:
    1.Df3-f6 Schwarz mit
    1. …. Dd8-f8 das Feld g7 schützt kommt ebenfalls
    2.Ta7-a8
    Und auf
    3. … DxT setzt Weiß mit
    4. Df6-g7 + Matt
    Zwischenziehen von Turm und Springer hilft auch nichts, weil sie wie in der ersten Variante vom Turm einfach abgeräumt werden.

Kommentare sind geschlossen.