I write (stitch) what I like
26. April um 17:00
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Seit über zwanzig Jahren dokumentiert Marasela die Geschichte von Theodorah, einer Figur, die sowohl ihre Mutter als auch ein Alter Ego von ihr selbst darstellt. Wie viele andere Frauen wurde ihre Mutter durch die Ereignisse in Südafrika während der Apartheid traumatisiert, als Millionen von Afrikanern aus ihren Häusern vertrieben und in segregierte Wohnviertel gezwungen wurden. Infolge dieser Massenvertreibungen hatten viele Frauen ihre Männer „verloren“ und warteten auf deren Rückkehr.
Durch die Arbeit mit Literatur und Archivmaterial, die bis vor kurzem der staatlichen Zensur unterlagen, versucht Marasela, diese historischen Brüche zu rekonstruieren und zu schließen. Die Künstlerin interessiert sich besonders für den Akt des Wartens und des Verdrängens. Sie studiert die Pathologien von Frauen, die zum Warten gezwungen waren, und überträgt sie in eine berührende visuelle Sprache, die mit politischer und historischer Schwere aufgeladen ist. IhreTheodorah findet sich in einer Vielzahl von Medien wieder: Fotografien, Installationen, Textil- und Stickereiarbeiten. Theodorah wird immer von der Farbe Rot begleitet, die für die Ausstellung wie auch für das gesamte Werk der Künstlerin von zentraler Bedeutung ist und eine Reihe von Konnotationen aufweist.
Marasela, die zur Generation der südafrikanischen Künstler nach der Apartheid gehört, untersucht das Schicksal der Frauen, die während der Apartheid von ihren Familien getrennt wurden, und analysiert die Identität der schwarzen Frauen nach der Apartheid.
Senzeni Marasela (geb. 1977) ist eine interdisziplinäre Künstlerin, die sich mit Fotografie, Video, Druckgrafik und Installationen mit gemischten Medien wie Textilien und Stickereien beschäftigt. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit Geschichte, Erinnerung und persönlichen Erzählungen, wobei sie historische Brüche und übersehene Figuren hervorhebt.