POGO – Ana Valeska Daase & Anaïs Héraud-Louisadat
29. Januar um 15:00
Die Ausstellung POGO – Malerei auf geteilter Leinwand zeigt eine Auswahl gemeinsam gemalter Werke der Künstlerinnen Anais Héraud-Louisadat und Ana Valeska Daase. Seit 2023 begegnen sich die Malerinnen in ei-nem fortlaufenden bildnerischen Dialog. Sie malen zusammen und gleichzeitig auf dieselben Leinwände und erkunden die intersubjektiven und künstlerischen Dynamiken, die so entstehen. Dabei hören sie oft laute Mu-sik, was weniger die sprachliche Verständigung als den Malprozess selbst fördert – und seinen Charakter wi-derspiegelt.
„Pogo“ ist ein Tanz zur Punkmusik: Personen springen, rempeln sich an, bewegen sich chaotisch und überlas-sen sich ein Stück weit den Körpern der Anderen. Vergleichbares passiert beim gemeinsamen Malen: Die eine beginnt, die andere übermalt. Ein Bildteil drängt sich in den Vordergrund, ein anderer muss zurückweichen. Formen entstehen und verschwinden wieder, prallen aneinander, überschneiden oder verbinden sich. Es ent-steht ein Ringen um Raum und Ausdruck, wobei diese Sphären sich gleichzeitig erweitern. Wie im Pogo birgt das wilde Gemenge auch Momente der Synthese, in der die Bewegungen sich gegenseitig beschleunigen, bremsen und zusammenfinden. Auf diese Weise beschäftigen sich Héraud-Louisadat und Daase auch mit in-tersubjektiven Dynamiken, Grenzverschiebungen und ihren Resonanzen in der Malerei.
Es gibt Momente, in denen die beiden Künstlerinnen bewusst Abstand nehmen und sich das Bild vom Fragmen-tarischen zu einer gestalterischen Einheit wandelt. Gemeinsame Entscheidungen führen zu bildnerischen Um-setzungen, bei denen das Werk mit all seinen Übermalungen und Brüchen schließlich zusammenhält.
POGO präsentiert ausgewählte Ergebnisse dieses malerischen Experiments aus den letzten drei Jahren sowie Soloarbeiten der Künstlerinnen, in denen ihre verschiedenen Stile sichtbar werden. Begleitend zur Ausstellung finden Workshops statt, in denen Prozesse des interaktiven Malens in der Gruppe praktisch erfahrbar werden.
* Anaïs Héraud-Louisadat, geboren 1988, ist bildende Künstlerin und Kunsttherapeutin. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf Malerei und Performancekunst. Ihre bisherigen Projekte wurden u.a. gezeigt in «TRANSITIONING Politics & Technologies of Gender Change» (Kunstquartier Bethanien), «Porö-se Stadt – Grenzgänge des Urbanen» (Kunstraum Kreuzberg/Bethanien), „Minor Cosmopolitanisms“(Haus der Kulturen der Welt), «TRAJECTORIES im Rahmen von: How to: Embody the Flow of Time Differently» (GAK Ge-sellschaft für Aktuelle Kunst e.V, Bremen).
* Ana Valeska Daase, geboren 1983, ist bildende Künstlerin und Kunsttherapeutin. Sie lebt und arbeitet in Ber-lin. In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sie sich vor allem mit figurativer Malerei und Grafik. Sie studierte Kunst und Philosophie, wobei sich die beiden Bereiche wechselseitig beeinflussten.
