Ole, Ole, ein Spielfeld unter Schnee

Et is Winter!
Ja, alles träumt von der globalen Erwärmung und Friedrichstraße Ecke Unter den Palmen, aber weit gefehlt, Herr und Frau Schlau: Et is Winter. Spätestens, wer Neujahr versucht hat, mit dem Wagen ne Runde zu drehen, wird gemerkt haben, wie leicht sich das jetzt dreht. Und watt tut man nu in Köpenick in Winter?

Na, genau das, was man auch in Sommer tut, man trifft sich regelmäßig an der Alten Försterei, und was macht man, wenn der Tempelrasen nicht in gewohnten Grün, sondern in weiß aufspielen will? Man nimmt die Schneeschaufel und schippt sich den Frust vom Leibe und den Winterspeck. Der Verein ließ sich nicht lumpen und gab Freikarten an die Freiwilligen Helfer aus, ein Bonus, der sonst nur Käufern von Autoteilen und anderen im besonderen Maße verdienten Personen zuteil wird.

Und man hätte auch ohne Freikarten geschippt. So haben die das früher gemacht, so läuft das auch heute noch und das ist auch gut so. Apropos, beim Zitieren des Ausspruches dieses berühmten Mannes fällt mir noch glatt was ein: Wenn jetzt mal die Damen und Herren vom Catering den Finger aus’m Po nehmen täten und uns für teures Geld statt der ganzen Ausreden beim 4. Spiel unter Null auf’m Quecksilber wenigstens lauwarmen Glühwein einschenkten, dann wäre es wahrlich ein Wintermärchen, der Januar in der Wuhlheide.

Die Mannschaft ist auf Trab, nahm schon die ersten 3 Zähler dankend an. Oberhausen? War ja noch nie ein Thema. Semmelte bei 5 nassen Grädern und unter den Augen von 5000 unermüdlichen Fans den 96ern aus Hannover 2 Dinger zwischen Latte und Pfosten, die Erstligaprofis aus Nieder(mit den) Sachsen gelang das zwar auch einmal, aber jedes Kind, das zählen kann, weiß, das ist zu wenig für den Sieg. Das ist natürlich nix Besonderes, ganz normal, das kann ja mittlerweile sogar Hertha.

Was jetzt kommt, darauf kommt es an, weitermachen, 3 gewinnen, eins verlieren. Klassenerhalt war das Ziel, und damit sind wir es auch zufrieden, denn irgendwie brauchen wir hier in Köpenick gar nicht so viel zum Glücklichsein. Haben wir den Kraftakt gestemmt und unsere AF auf Bundesliganiveau gebracht, werden wir nicht schon wieder zu Helm und Schaufel greifen wollen, um noch eine Etage draufzusetzen, damit die ganzen frustierten Ex-Herthaner da auch noch reinpassen, wenn sie Erstliga-Fussball sehen wollen.

Und umziehen kommt ja wohl nicht in Frage? Schließlich soll nicht wieder jedes ein Auswärtsspiel werden, denn in der Abseitsfalle vor dem Fernseher live bei Sky dabei ist ganz schön bei einem really Auswärtsspiel, und auch nur dann, wenn am Ende des Geldes der Monat noch so lang ist, aber eigentlich gehört sich der Gang in den Hopfentempel nur vor dem Anpfiff und nach dem Schlusspfiff.


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