Ich muss zugeben, es sind sehr viele Jahre vergangen, dass ich überhaupt eine kommunale Einrichtung im Bezirk Treptow-Köpenick besucht habe. Um ehrlich zu sein, geschah dies jetzt auch ausschließlich auf persönlichen Wunsch einer teilnehmenden Künstlerin. Dieser Einladung bin ich einerseits zunächst etwas zögerlich und sehr kritisch gefolgt, dennoch wurde ich andererseits zu meiner großen Freude außergewöhnlich überrascht.
Im Vorfeld zu diesem Projekt sind von rund sechzig Bewerberinnen und Bewerbern insgesamt siebzehn Bildende Künstlerinnen und Künstler durch eine Jury auserwählt worden, ihre Verbundenheit mit dem Ortsteil Baumschulenweg durch verschiedenste Werke aus den Bereichen Malerei, Street Art, Fotografie, Holzschnitt, Skulptur, Installation sowie Siebdruck der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Unter ihnen sind natürlich langjährig bekannte Namen aus der bezirklichen Kunstszene, welche man zugleich sicher schon als „Baumer Urgestein“ bezeichnen darf. Aber auch teils sehr junge, (noch) nicht so bekannte Künstlerinnen und Künstler, die ergänzend durch interessante Kursangebote der in Baumschulenweg ansässigen bezirklichen Volkshochschule in ihrem Schaffen inspiriert und gefördert werden sowie auch sehr kreative „Neu-Baumer“, die nicht nur ihr schöpferisches Zuhause in diesem Ortsteil gefunden haben.
Sie sei sehr stolz darauf, dass u. a. auch „ihren“ jungen Künstlerinnen und Künstlern, welche ja mit ihrem vielseitigen Talent noch ganz am Anfang stehen, die Präsentation ihrer Werke ermöglicht wird, so Rasema Santic (freischaffende Künstlerin und Dozentin/Kursleiterin an der VHS Treptow-Köpenick).
Im Kulturhaus Baumschulenweg wurde ein künstlerisches generationsübergreifendes Projekt gestartet, welches vermutlich ein ausbaufähiges Potenzial mit sich bringt, das Miteinander fordert, fördert und möglicherweise auf die eine oder andere Art vielleicht sogar provoziert.
Somit ist es also auch nicht verwunderlich, dass zur Eröffnung neben den Ausstellenden auch zahlreiche Kunstinteressierte erschienen. Das Repertoire dieser Gruppenausstellung ist vielfältig, absolut sehenswert, sehr interessant und lädt zu kommunikativem und fantasievollem Austausch ein.
Umso mehr hat mich nicht nur das Haus mit seinen kleinen fast privat wirkenden Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen, sondern auch die angenehme Atmosphäre überrascht. Es bleibt nicht mehr unbemerkt, dass neben dem neuen Namen auch „frischer Wind“ und spannende Ideen Einzug gehalten haben, auf deren Umsetzung alle auch in der Zukunft neugierig sein dürften. Ein Neuanfang ist vollbracht!
Ich wünsche den Künstlerinnen und Künstlern der Ausstellung, dass sie auch in Zukunft ihre Ideen mit Phantasie, Begabung und Können mutig verbinden und dem Kulturhaus Baumschulenweg gutes Gelingen für all seine kulturellen Vorhaben und – wie hieß es so schön während der Eröffnungsrede - immer ein offenes Ohr für das „kreative und kommunikative Chaos“. Mögen die Türen des Hauses stets offen sein für das, was Kreativität hervorbringt.
Das Kulturhaus Baumschulenweg… ein Reihenhaus, das vielfältig und bunt „aus der Reihe tanzt“.
Sollte Ihre Neugier geweckt worden sein und Sie möchten die Ausstellung mit diesen außergewöhnlichen Arbeiten besuchen, so ist dies noch bis zum 19. Juli 2024 möglich. Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10:00 – 16:30 Uhr, Di 10:00 – 19:00 Uhr.