Vor dem Kaffetrinken: Duschen

Man sollte sich seine Ziele nicht zu hoch stecken
Ganz früher wollte ich Eisverkäuferin werden, dann Hebamme, dann Pilotin und mit 17 Schriftstellerin. Meine Mutter nannte diese meine juvenilen „Ziele“ schlicht Flausen. Aber sie ließ mich machen und hoffte, dass das Kind schon noch zur Vernunft käme. Das Kind kam zwar nicht zur Vernunft, aber dafür bekam es ein eigenes Kind. Seither sind die Ziele noch fantastischer geworden. Das ging schon vor der Geburt los. „Sämtliche Sammlungen der Berliner Museen besichtigen“, die „verpasste Lektüre der vergangenen fünf Jahre nachholen“ und „nochmal alle Freunde treffen“ waren drei der 333 Ziele für die Zeit der Mutterschutzfrist. Nun ja, immerhin schaffte ich es, meinen Balkon zu bepflanzen. Auch schön! Nachdem das Kind auf der Welt war, wurden die Ziele noch bescheidener: Um der Verwahrlosung, die mit dem Kinderkriegen erst einmal verbunden ist, wenigstens etwas entgegen zu setzen, nahm ich mir am 7. Tag nach der Geburt vor (nein, nicht zu ruhen), sondern bis zum Mittag geduscht zu haben. Dank sozialer Kontrolle (Hebamme) konnte dieser Posten abgehakt werden. Nächstes Ziel: nach Wochen im Wachkoma mal wieder vier bis fünf Stunden zu schlafen. Das Kind zeigte sich da wenig kooperativ. Aber nachdem der Orthopäde den Schrei-Stop-Schalter am Nacken des Babys gefunden hatte (bitte nicht selber ausprobieren!), geschah das Wunder: Das Kind schlief die Nacht durch. Hurra! Ein Urlaub im Schweigekloster hätte nicht entspannender sein können als dieser erste Nachtschlaf. Mit frischen Kräften ausgestattet, stellte sich alsbald Übermut ein: Ob man nicht mal wieder ausgehen oder die verschobene Himalaya-Besteigung in Angriff nehmen könnte? Das Kind muss das mitbekommen haben. Es hat sich spontan entschieden, Zähne zu bekommen. Das Duschen habe ich seither wieder eingestellt. Man sollte sich seine Ziele ohnehin nicht zu hoch stecken im Leben, das bringt nur Frust. Und überhaupt: Auf dem Himalaya gibt´s keine Duschen.

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