Als ich vor 4 Wochen auf dem Müggelsee meine neuen Schlittschuhe einweihte und dabei fürchterlich auf die Schnauze fiel, war überhaupt nicht zu ahnen, dass mir heute im Vorgarten die warme Frühlingssonne Bauch und Seele wärmt. Als anerkannte „Schachmieze“ sitze ich ziemlich unpassend, zwischen Gänseblümchen und Adonisröschen und bin glücklich. Warum? - Frag nicht. - Weiß nicht! - Peinlich, peinlich! - Mir scheint allerdings, die Idylle ist schon wieder im Arsch. Puh kommt durch die Tür, unter einem Arm den Kater, unterm anderen das Schachbrett, sieht mich an, stutzt, lässt vor Schreck Kater und Schachbrett fallen und bekommt einen irren Lachanfall. Naja,- ihr müsst wissen, ich war zum ersten mal in meinem Leben beim Friseur. Der alte Blödmann meinte, er müsse eine Dame aus mir machen. Ma nickte eifrig und sagte, „der Pferdeschwanz muss ab“. Leider verhinderte der „frühlingshafte Nebel“ in meinem Hirn jeden Protest! Weil, - ich bin keine Dame und will auch nie eine werden! Puh, der alte Gurkenkopf kann sich die Gemeinheit nicht verkneifen, ich würde mich wegen des neuen Physiklehrers so aufmotzen. Blödes Gesülze! Um von meiner leicht purpurfarbenen Birne abzulenken, biete ich ihm wutschnaubend eine Partie an. Mit schiefem Grinsen baut er auf. Nach einem fiesen Gemetzel kommt es zu dieser Stellung: Ich bin am Zug. Der Mistkerl hat zwei Bauern mehr, murmelt was von ominösen Schmetterlingen die ich angeblich hätte, und dass er deswegen Remis anbietet.
Muss ich hoffentlich nicht annehmen, oder?
Was meint ihr?
Liebe Grüße, Clarissa
Aufgemotzt!
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