Dame, König, Ass

20 Goldmark, in Kaufkraft umgerechnet etwa 100 Euro. Emanuel Lasker (1868–1941) war der einzige deutsche Schachweltmeister (1894–1921) und wer in Kaffeehäusern am Kurfürstendamm eine Übungsstunde bei ihm nehmen wollte, zahlte Honorar. Lange her, längst Geschichte, in Büchern beschrieben, und dennoch gibt es eine bisher unbekannte Episode, die nach Friedrichshagen führt. Hier lebte Philosoph Rudolf Schottlaender (1900–1988), der in seiner Jugend regelmäßig bei Lasker zum Training antrat. Erinnerungen darüber vererbte er Sohn Rainer (63): „Die Partien dauerten nur wenige Minuten. Lasker gewann immer. Den Rest der Stunden unterhielten sich beide über Philosophie. Für diese Gespräche hätte eigentlich mein Vater etwas bekommen müssen.“

Die Biografie Laskers (nach ihm ist eine Berliner Schule benannt) und die der Schottlaenders sind geprägt von Deutschlands dunkelsten Momenten: Erster Weltkrieg, Ruin durch Hyperinflation, als Juden verfolgt von den Nazis. Lasker flüchtete 1933 aus Berlin und starb unter entbehrungsreichen Verhältnissen in New York. Schottlaender junior landete nach einem Fluchtversuch aus der DDR im Knast, wo er per Klopfzeichen das Schach-Blindspiel erlernte. Bis heute gibt er wohl auch deshalb am Brett eine recht passable Figur ab. Wie Lasker schlug sich „Schottie“ später in den USA durch. Lasker tat’s als Berufsspieler, weil ihm Anstellungen als Mathematiker oder Philosoph verwehrt blieben. Schach, Go, Bridge und Poker waren seine Einnahmequellen. Wieder eine Parallele. Mit Damen und Königen beim Kartenspiel kennt sich auch Rainer Schottlaender aus. Und wenn’s läuft, kann er darin sogar ein echtes Ass sein.

Lasker -Buchholtz , Kopenhagen 1927, Weiß am Zug setzt matt .

Lösung der Stellung aus MBB 61:
1. Th8+ Kg7,
2. Dd4+ Lf6,
3. Df6 Tf6,
4. Th7+ Kh7,
5. Sf6 nebst Sd7 und Weiß gewinnt wegen der Mehrfigur


Galerie Alte Schule Adlershof, Großer Saal Aktuell

Stoppt den kunst- und kulturfeindlichen Beschluss des Bezirkskollegiums!

Foto: Björn Hofmann Das bisschen Organisation zum Bilder aufhängen, Skulpturen hinstellen kann ja wohl nebenbei durch den neuen Fachbereichsleiter Kultur und...

maulbeerblatt ausgabe 1 Aktuell, Editorial

Hallo Berlin-Friedrichshagen

Maulbeerblatt, das Magazin für Friedrichshagen und drumrum erscheint erstmals im Juni 2007, und dann jeweils monatlich. Herausgegeben von

Robert Zimmermann Maulbeertipp

Promi-Alarm an der Bölsche

Foto aus dem Haußmann-Film„Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe” – Tom Schilling blickt durch Vielleicht werde er sich zum 60....