Schmutziger Sex

Drei Minuten Bedenkzeit für die gesamte Partie. Dazu zwei Sekunden Gutschrift pro Zug. Rapper Smudo (47), der von den Fantastischen Vier, brachte es mal ganz gut auf den Punkt: „Blitz-Schach ist wie schneller, schmutziger Sex!“ Passt ja irgendwie zu Berlin und tatsächlich flutschte es bei der Blitz-Schach-WM in der Bolle-Meierei (Moabit) für die Herren vom Weltschachverband Fide so toll, dass sie fast in Ekstase gerieten, die Nummer am liebsten wiederholen würden. Knapp 190 Spieler aus 50 Nationen, großer Publikumsandrang, diverse Fernsehteams, hunderttausende Klicks im Internet. Herbert Bastian (62), Präsident des Deutschen Schachbundes: „Das riesige Interesse führt wahrscheinlich dazu, dass wir noch mehr Turniere dieser Art in Berlin durchführen.“ Im Gespräch ist sogar die Schacholympiade 2020 mit Akteuren aus der ganzen Welt. 21 Runden dauerte diesmal der Quickie und alle wissen jetzt, dass Weltmister Magnus Carlsen (24) auch nur ein Mensch ist. Für ihn reichte es nicht zur Titelverteidigung. Nach etlichen Patzern landete der Champion, der nach den Niederlagen wie ein wütendes Kind davonstapfte, nur auf Platz sechs. Zeitgleich sahen Passanten vorm Veranstaltungsort einen unrasierten, etwas blassen Mann, der die Kapuze tief im Gesicht trug, hektisch Zigaretten rauchte. Jede Wette, niemand wäre auf die Idee gekommen, den neuen Blitz-König der Welt vor sich zu haben. Den Russen Alexander Grischuk (31), ein Blitz-Spezialist, der sich bisher nie entscheiden konnte, welches Spiel er am liebsten mag. Grischuk ist auch im Pokern ein Ass. schach_MBB88 Andreikin-Bachmann, Blitz-WM Berlin 2015 Weiß am Zug gewinnt
Lösung der Aufgabe aus Nr. 87: 1. ... d4, 2. Sd4 b4 und Weiß verliert den Springer, der wegen der Drohung 3. ... Le4 nicht ziehen kann.

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