Eine seit 1900 mit Kopfsteinpflaster befestigte Alleestraße, die bis heute ihren historischen Charme erhalten hat, soll gegen eine Asphaltdecke ausgetauscht werden – bezahlt aus Töpfen der Europäischen Union. Das vollkommen intakte Kopfsteinpflaster verschwindet. Eine vorgebliche touristische Erschließungsmaßnahme zerstört den touristischen Wert selbst, nämlich das historische Ortsbild. Dabei gäbe es eine alternative, naturverträglichere und vor allem viel billigere Routenführung.
Am Montag den 26. Oktober, begannen ohne Vorwarnung Bauarbeiten, die schwerste Schäden am wertvollen Baumbestand zur Folge gehabt hätten. Die Anwohnerinitiative Mühlenweg protestierte beim Bezirksamt und musste erfahren, dass das Amt für Umwelt und Natur (AUN) des Bezirks nicht informiert war und einfach übergangen wurde. Dies stellt einen drastischen Verstoß gegen den Baumschutz dar, solch schwere Eingriffe in den Wurzelbereich sind genehmigungspflichtig. Zudem einige wohl 300jährige Naturdenkmale – Stieleichen „aus Fritzens Zeiten“ – betroffen sind.
Hier hat nach dem Landesnaturschutzgesetz eine Beteiligung der Umweltverbände zu erfolgen. Dies geschah nicht. Nach einer Besichtigung vor Ort verhängte das AUN umgehend einen Baustopp. „Es wird geradezu verkehrte Welt gespielt, wenn Bürger die Behörden überwachen müssen, weil diese sich nicht um ihre eigenen Vorschriften kümmern. Der BUND erwägt, eine Fach- und Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Verantwortlichen einzureichen“ so Herbert Lohner, Naturschutzreferent des BUND.
Für Rückfragen:
Herbert Lohner, Naturschutzreferent Tel.: (030) 78 79 00-24 | 0177 78 79 004
Anwohnerinitiative Mühlenweg (Renate Langer), Tel. (030) 6480091