Der Teufelssee
Für Mystikfreaks und Naturliebhaber der besonderen Art ist wohl der Köpenicker Teufelssee knapp einen Kilometer südlich des Müggelsees das „Randerlebnis“ schlechthin. Vor allem in den frühen Morgenstunden bietet das Sumpfgebiet zu Fuße der Müggelberge eine Kulisse, wie sie Jules Verne sich wohl am Mittelpunkt der Erde vorstellte. Alte knorrige Erlen und Grauweiden strecken bedrohlich ihre Arme aus und verdrängen den sympathischen Mischwald der Berliner Forsten. Das Hochmoor, das den mit 1,6 ha kleinsten See der Müggelregion umgibt, versperrt mit Nebelbänken die Sicht. Lebendes Holz bricht verführerisch Tierstimmen und geheimnisvolle Geräusche.
Obwohl der Teufelsaltar, der dem abgelegenen, verträumten See seinen Namen gab, nie gefunden wurde, ranken sich auch heute noch viele düstere Geschichten um diesen Ort. Versunkene Schlösser, herumgeisternde Prinzessinnen, okkulte Messen oder verwunschene Gestalten sind nur einige davon. Und wer weiß, wenn man sich ganz ruhig verhält, kann man von einem der Holzstege aus mit etwas Glück vielleicht wirklich eine Gestalt durch den Morgennebel irren sehen.
Auch am Tage hat der Teufelssee einiges zu bieten. Was im Biologieunterricht meist zu kurz kommt, kann man hier hautnah erleben: Natur pur für die ganze Familie. Eines der ältesten Naturkabinette der Stadt und ein mit Liebe gepflegter Naturlehrpfad faszinieren mit Flora und Fauna der Köpenicker Bürgerheide. Was sonst im Unterholz Zuflucht sucht oder nur des Nachts die Lüfte durchstreift, steht hier Auge in Auge mit den Homo sapiens Berlins. Vielleicht ist eine der morgendlichen Vogeltouren, die vom Naturkabinett regelmäßig durchgeführt werden, eine geeignete Gelegenheit, die märchenhafte Idylle des Teufelssees in einer behüteten Gruppe zu erkunden. Das Flächennaturdenkmal Müggel-Hochmoor ist ein idealer Platz für nach Inspiration suchende Krimibuchautoren, Kind gebliebene Erwachsene oder naturbegeisterte Kinder.
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