Was ist für Sie typisch Köpenick?
Aufs Wasser schauen. Kleinstädtisches bis dörfliches Flair.
Was lesen Sie gerade vor dem Schlafengehen?
Gar nichts. Ich lese viel im Zusammenhang mit meiner Arbeit – Theaterstücke, Opernlibretti. Wenn ich mich in etwas Neues einarbeite, lese und recherchiere ich viel um das Thema herum. Ich höre viel Radio – Vorträge und Features zu allen möglichen Themen, das ist sehr inspirierend.
Von den materiellen Dingen, die Sie besitzen – auf was könnten Sie sofort verzichten?
Eigentlich könnte ich auf fast alles verzichten. Ich hänge nicht so sehr an materiellen Dingen. Aber meine Bilder und Plastiken von Köpenicker Künstlern, in Ratenzahlung erworben, sind mir doch lieb und teuer.
Welchen Gegenstand würden Sie auf jeden Fall aus ihrem brennenden Haus retten?
Na erstmal mich selbst und andere. Wenn noch Zeit bleiben sollte, dann ist sicher wichtig, die Zeugnisse zu retten, mit denen man nachweist, dass man existiert. Nicht, dass man dann in so eine Totenschiff – Situation kommt.
Einsame Insel. Wen nehmen Sie auf gar keinen Fall mit?
Ich komm mit allen Leuten klar.
Was tun Sie, um wieder aufzutanken?
Auftanken ist für mich nach Hiddensee zu fahren – und aufs Meer schauen, die Ruhe genießen. Auftanken ist für mich auch, wenn ich mir die Arbeiten der Kollegen der großen und kleinen Bühnen in der Innenstadt ansehe. Das tue ich oft und mit großem Vergnügen. Auch Konzerte und Ausstellungen sind für mich ein wichtiges Lebenselixier. Gerne drehe ich meine Runden in der Altstadt Köpenick und setz mich irgendwo ins Cafe oder ich gehe zu Leuten, die ich kenne – zu Kai und Wiebke in die Feine Dahme oder verbringe den Abend im Flussbad. Die Vertrautheit der Orte und Menschen hilft auch beim Auftanken.
Zeitmaschine. In welche Zukunft oder Vergangenheit reisen Sie und wen wollen Sie dort treffen?
Ich lebe hier und jetzt. Vergangenheit interessiert mich nur im Zusammenhang mit der Gegenwart und den Projekten an denen ich arbeite und dem Interesse, das ich daraus entwickele. Dann interessiert mich schon, wie Künstler damals gelebt und gearbeitet haben. Zum Beispiel Heinrich Seidel, der als Ingenieur gearbeitet, große technische Leistungen vollbracht hat, wie zum Beispiel den Anhalter Bahnhof zu bauen und nebenher noch wunderbare Märchen geschrieben hat – z.B. „Das klingende Haus“, das wir auch im Schlossplatztheater zeigen. Wenn ich mich mit alten Stoffen beschäftige, dann überlege ich mir immer – was hat das mit Heute zu tun, was kann uns das Heute geben. Es ist niemals pures historisches Interesse. Und gut, dass wir nicht wissen, wie die Zukunft aussieht.
Was war Ihr Lieblingsessen als Kind?
Hefeklöße mit Erdbeeren.
Woran glauben Sie?
Ich bin Atheistin. Ich glaube an mich selbst und an das, was ich tue und bewirke. Leider, finde ich, freut man sich viel zu wenig über das, was man erreicht hat. Man ist immer so getrieben und sagt kaum mal: ‚Stopp und jetzt schau mal, was du da alles erreicht hast.
Was bringt Sie zum Lachen?
Ein lustiges Gespräch mit Freunden – so eins wo man sich die Bälle zuschmeißt und einfach Spaß hat am Gespräch.
Wir sind vor dem Schlossplatztheater verabredet. Sie kommt mit dem Fahrrad aus dem Büro in der Alten Möbelfabrik. Im Theater entscheide ich mich für einen Kirschsaft und wir setzen uns in die erste Reihe. Auf der Bühne – eine Toilettenlandschaft. Es sieht eklig aus und soll auch so aussehen. Es ist das Bühnenbild des Stücks ‚BESETZT! des Jungen Schlossplatztheaters. Draußen klingelt die Straßenbahn vorbei. Eigentlich hatte Birgit Grimm ursprünglich gar nichts am Hut mit Theater. Das Theater ist ihr einfach zugewachsen, ganz ohne Absicht ihrerseits. Sie studierte Kulturwissenschaften und Kunstgeschichte. Als sie dann 1990 die Alte Möbelfabrik in Berlin Köpenick mit gegründet hat, ging es los. 1995 kam das Schlossplatztheater dazu und dann kam sie da nicht mehr raus. Ein bisschen bereut sie, die Leidenschaft zum Theater nicht früher entdeckt zu haben. ‚Mir fehlen einfach die zusätzlichen Jahre an Erfahrung. Trotz aller organisatorischer und kreativer Mitbeteiligung im Umfeld Theater, braucht es eben nochmals extra Mut selbst Hand anzulegen. 2008 inszeniert sie ihr erstes eigenes Stück – ‚Das klingende Haus nach Motiven von Heinrich Seidel, es folgt ‚Katte – ein Prozess 2009. ‚Aber einem selbst reicht das immer noch nicht. Vielleicht ist dieses ‚nie-gut-genug-Gefühl eher so ein ‚Frauending als eine allgemeine Künstlerattitüde. Frauen stellen sich einfach viel mehr in Frage, wenn sie einfach mal machen sollten. Birgit Grimm ist keine ‚Hausmutter, die jeden Abend in der Vorstellung sitzt. Sie braucht das Rumtreiben. Hier und da mal schauen, was so los ist. Da kann sie nicht jeden Abend in ihrem Theater sitzen. Das Kreativsein braucht auch einfach immer wieder mal Abstand – zum Rumtreiben eben und Glücklichsein. Frau Grimm fühlt sich aufgrund der Basisförderung des Theaters durch das Land privilegiert im Vergleich zu anderen Kunstschaffenden. Ein geregeltes Gehalt gibt Raum für Ideen und deren Umsetzung. ‚Das gibt mir aber auch das Gefühl, jetzt erst recht was zurückgeben zu wollen, mit dem was ich daraus mache. Das ist ja was Gegenseitiges. Was macht sie denn noch heute Abend, frage ich als ich meine Sachen zusammenräume. Ein schönes Glas Wein trinken hier in Köpenick. Rumtreiben eben.
Wir sind vor dem Schlossplatztheater verabredet. Sie kommt mit dem Fahrrad aus dem Büro in der Alten Möbelfabrik. Im Theater entscheide ich mich für einen Kirschsaft und wir setzen uns in die erste Reihe. Auf der Bühne – eine Toilettenlandschaft. Es sieht eklig aus und soll auch so aussehen. Es ist das Bühnenbild des Stücks ‚BESETZT! des Jungen Schlossplatztheaters. Draußen klingelt die Straßenbahn vorbei. Eigentlich hatte Birgit Grimm ursprünglich gar nichts am Hut mit Theater. Das Theater ist ihr einfach zugewachsen, ganz ohne Absicht ihrerseits. Sie studierte Kulturwissenschaften und Kunstgeschichte. Als sie dann 1990 die Alte Möbelfabrik in Berlin Köpenick mit gegründet hat, ging es los. 1995 kam das Schlossplatztheater dazu und dann kam sie da nicht mehr raus. Ein bisschen bereut sie, die Leidenschaft zum Theater nicht früher entdeckt zu haben. ‚Mir fehlen einfach die zusätzlichen Jahre an Erfahrung. Trotz aller organisatorischer und kreativer Mitbeteiligung im Umfeld Theater, braucht es eben nochmals extra Mut selbst Hand anzulegen. 2008 inszeniert sie ihr erstes eigenes Stück – ‚Das klingende Haus nach Motiven von Heinrich Seidel, es folgt ‚Katte – ein Prozess 2009. ‚Aber einem selbst reicht das immer noch nicht. Vielleicht ist dieses ‚nie-gut-genug-Gefühl eher so ein ‚Frauending als eine allgemeine Künstlerattitüde. Frauen stellen sich einfach viel mehr in Frage, wenn sie einfach mal machen sollten. Birgit Grimm ist keine ‚Hausmutter, die jeden Abend in der Vorstellung sitzt. Sie braucht das Rumtreiben. Hier und da mal schauen, was so los ist. Da kann sie nicht jeden Abend in ihrem Theater sitzen. Das Kreativsein braucht auch einfach immer wieder mal Abstand – zum Rumtreiben eben und Glücklichsein. Frau Grimm fühlt sich aufgrund der Basisförderung des Theaters durch das Land privilegiert im Vergleich zu anderen Kunstschaffenden. Ein geregeltes Gehalt gibt Raum für Ideen und deren Umsetzung. ‚Das gibt mir aber auch das Gefühl, jetzt erst recht was zurückgeben zu wollen, mit dem was ich daraus mache. Das ist ja was Gegenseitiges. Was macht sie denn noch heute Abend, frage ich als ich meine Sachen zusammenräume. Ein schönes Glas Wein trinken hier in Köpenick. Rumtreiben eben.