Die Prophezeiung des Alf für 2016

Januar:

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Ein Erdbeben erschüttert Deutschland! Es ist nicht besonders stark, der größte Schaden entsteht in einer Wohnung durch den Wutausbruch eines Kindes, das im Mikado verloren hat. Doch ein neuer Spalt in der eurasischen Platte verläuft nun direkt durch Berlin und trennt Schöneweide vom restlichen Köpenick. Gleich am nächsten Tag wird in einem Krisengipfel beschlossen, dass Schöneweide fortan nicht mehr zu Köpenick gehört. Es gibt Proteste, aber der Drops ist gelutscht.  

Februar:

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Bei Reparaturarbeiten an der neuen Landebahn des BER werden im Boden die Reste einer antiken Siedlung gefunden. Die Bauherren versuchen zunächst die Entdeckung zu vertuschen, aber ein Arbeiter hat bereits ein Selfie mit Tonkrug und einem prunkvollen Helm bei Facebook gepostet. Sofort wird der Bau gestoppt, und 1000 Archäologen kommen aus aller Welt, um das gesamte Areal freizulegen. Der Aufsichtsratsvorsitzende des BER tritt zurück.  

März:

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Das Kreuzfahrtschiff AIDA kommt durch schlechte Sichtverhältnisse vom Kurs ab und bleibt nach einer 20-Stündigen Irrfahrt im Müggelsee stecken. Die Passagiere kommen mit dem Schrecken davon, der Kapitän wird entlassen. Sämtliche Versuche, es frei zu bekommen, schlagen fehl, und so müssen sich alle Anwohner damit abfinden, dass da jetzt ein Schiff steht. Es beginnt ein Rechtsstreit, ob das Wrack nun offiziell als Immobilie gilt, und ob der Eigentümer es kommerziell nutzen darf.  

April:

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In das Gehege der Wasserbüffel im Erpetal schlägt ein Blitz ein. Die Tiere sind unverletzt, zeigen jedoch in den Tagen darauf seltsame Verhaltensweisen. Beispielsweise nutzt jedes einzelne Tier jetzt nur noch einen bestimmten Bereich des Geheges. Es wirkt, als hätten sie das Areal zu gleichen Teilen untereinander in Privatgrundstücke aufgeteilt. Amerikanische Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass der elektrische Schock eine Steigerung der Intelligenz zur Folge hatte.  

Mai:

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In der Ausgrabungsstätte BER kommen immer rätselhaftere Fundstücke zum Vorschein, deren Alter zum Teil auf bis zu 2500 Jahre geschätzt wird, und die große historische Fragen aufwerfen. Man findet asiatische Vasen, römische Waffen und Maya-Skulpturen. Außerdem wird ein Schachspiel gefunden, welches aus Dinosaurieknochen geschnitzt ist. Es ist die größte Entdeckung des Jahrhunderts. Das Flughafenprojekt wird somit endgültig verworfen.  

Juni:

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Kurz nachdem der Eigentümer der AIDA sich durch Bestechung der Behörden die Genehmigung erkauft hat, sein Schiff als Hotel nutzen zu dürfen, kippt es zur Seite und verbleibt bei einem Neigungswinkel von 15 Grad. Völlig ratlos gibt er den Plan auf und bietet die Immobilie zum Verkauf an. Doch Interessenten bleiben vorerst aus, da niemand so recht weiß, was man mit einem schiefen Hotel anfangen soll.  

Juli:

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Die Wasserbüffel haben begonnen, sich durch Morsezeichen mit den Menschen zu verständigen. Sie erhalten einen Computer mit Internetzugang und zocken an der Börse. Von den Gewinnen leisten sie sich einen Anwalt und verklagen die Betreiber des Geheges und das Land Berlin wegen Freiheitsberaubung und Menschenhandel. Doch sie verlieren den Prozess, weil es genau genommen kein Menschenhandel war. Aber der Medienrummel ist groß.  

August:

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Die Fundstücke in der Ausgrabungsstätte Schönefeld stellen sich allesamt als Fälschungen heraus. Durch einen anonymen Hinweis kann der Täter ermittelt werden. Es ist Alf Ator. Bei einer Wohnungsdurchsuchung wird klar, dass er auch für alle bisherigen Pannen des BER verantwortlich ist. Seit Jahren hat er durch geschicktes Hacking Baupläne manipuliert und Idioten in die Chefetagen geschmuggelt. Er kommt in U-Haft.  

September:

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Der Stadtbezirk Köpenick kauft die AIDA zu einem symbolischen Preis von einem Euro. Die gesamte Bevölkerung ist zu einem Brainstorming aufgerufen, wie das Schiff genutzt werden könnte. Manche sehen einen Abenteuerspielplatz für Kinder, andere einen idealen Skater-Parkour. Ein ortsansässiger Regisseur will die AIDA als Kulisse zu nutzen, um ein Remake des Filmklassikers „Titanic“ zu drehen. Doch es gibt Probleme mit den Filmrechten.  

Oktober:

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Ein alter Wasserbüffel stirbt. Ganz Köpenick trauert und legt Blumen im Erpetal ab. Es findet eine große öffentliche Beerdigung statt, der regierende Bürgermeister von Berlin hält eine packende Rede. Die sozialen Netzwerke sind voll von Beileidsbekundungen, es gibt aber auch hämische Kommentare mit büffelverachtendem Inhalt. Immerhin erhalten die Tiere nun offiziell ihre Freiheit und die deutsche Staatsbürgerschaft. Der Leitbulle schnappt sich das frei gewordene Teilgrundstück.  

November:

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Alf Ator wird von hochrangigen V.I.P. Ärzten für unzurechnungsfähig erklärt und aus der U-Haft entlassen. Eine Bürgerinitiative würdigt seinen unschätzbaren Beitrag zur Verhinderung des Fluglärms über Friedrichshagen und verleiht ihm die Ehrenbürgerschaft. Das Alte-Fritz-Denkmal auf dem Markt wird gegen eine Alf-Ator-Statue getauscht. Er kandidiert für das Amt des Bürgermeisters und gewinnt ganz knapp vor dem Leitbullen der Wasserbüffel.  

Dezember:

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Alf Ators erste Amtshandlung ist die Plünderung der Stadtkasse zur Wiederaufrichtung der AIDA. Sie wird umgebaut zu einem Kulturzentrum mit Tonstudio, Proberaum, Atelier und Konzertsaal. Alfs Silvesterparty auf dem Pooldeck der AIDA wird ein großes Medienereignis. Auch Kate Winslet und Leonardo di Caprio sind anwesend. Die Wasserbüffel werden nach Schöneweide umgesiedelt, wo sie sofort beginnen, einen Flughafen zu bauen.

schach Schachecke

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