Gisela Kurkhaus-Müller hat in der Skizze das ihr adäquate Medium gefunden. Überzeugende, sparsam gesetzte Linien, mit dem Kugelschreiber aufs Papier gehaucht, kennzeichnen ihre Handschrift. Meist verzichtet die Grafikerin gänzlich auf Binnenzeichnung, Schraffuren und Plastizität. Die Reduktion auf das Nötigste ist ausreichend, um eine Idee vom Geschauten zu vermitteln. Meisterhaft gelingt es ihr, die Flüchtigkeit des Moments einzufangen.
So füllt sie Jahr um Jahr ganze Bücher mit leichter schwungvoller Hand. Mit der Aquarelltechnik, die zum schnellen Arbeiten zwingt, behauptet sich die Farbe als Stimmungsträger im OEuvre der Künstlerin. Neben flotten Pinselstrichen in kräftigen Farben finden sich auch zart-flimmernde Pastelltöne. Ihre Kompositionen und Überlagerungen, der Verzicht auf Perspektive und andere Konventionen im Bildaufbau sind ungewöhnlich.
Der Zugang zu ihrer Bildwelt wird durch die Summe von Impressionen erleichtert, etwa wenn Gisela Kurkhaus-Müller mehrere Skizzen einer Serie zu großformatigen Tableaus zusammenfügt oder sie im Siebdruck vervielfältigt.