Von Berlin aus wird das Land in diesen Tagen mit einer medialen Lawine überrollt, welche die Bürger mitreißen und in die Wahllokale tragen soll. Dort dürfen sie dann – ein jeder mit seiner Stimme – selbst entscheiden, ob es in Zukunft WEITER SO oder SO WEITER geht wie bisher. Die unvermeidlichen Meinungsmacher werden bis dahin nicht müde, auf allen Kanälen im Kaffeesatz zu lesen und sich in Farbenspielen zu ergehen, um jede denkbare Konstellation zu wägen – schwarzrotgelbgrün minus dunkelrot scheint bislang am aussichtsreichsten. Einer augenscheinlich 22-jährigen Kanzlerin, die allerorts milde von den Plakaten lächelt, werden übereinstimmend die größten Chancen eingeräumt, weiterhin als Schneewittchen unter Zwergen zu regieren.
1. Wahl!
Der Künstler Sebastian Köpcke
Sebastian Köpcke, Baujahr 1967, wohnt in Friedrichshagen und arbeitet freischaffend als Grafikdesigner, Ausstellungsgestalter und Buchautor. Für das Maulbeerblatt hat er einen Blick auf die politischen Matadore der Berliner Republik geworfen. Mit der Titelseite dieser Ausgabe hat er persönlich seine Wahl getroffen.