Frau Zimmering, Sie haben Ihre Wurzeln in Köpenick, sind hier zur Schule gegangen. Was verbinden Sie mit diesem Ort?
Mit Köpenick verbinde ich ein großes Heimatgefühl. Familie, Natur, Ruhe, Moped fahren, erste Theatererfahrungen, die Wendezeit, politisch werden, gegen den Golfkrieg auf die Straße gehen, Schlagzeugunterricht im ABC Club, erste Bandversuche, Abitur, Schauspielschule, Geigen und Klavierunterricht. Ich habe meine ganze Jugendzeit an diesem Ort verbracht. Da meine Eltern in Köpenick leben, kehre ich immer wieder gerne und oft in meine Heimat zurück.
Sie sind ja sehr vielseitig – Theater, Film, Musik. Was machen Sie am liebsten? Warum?
Zur Zeit arbeite ich sehr viel im Filmbereich. Theater habe ich seit ein paar Jahren nicht mehr gespielt und vermisse es sehr! Mein Wunsch ist es, mal wieder an einem größeren Theaterhaus zu spielen! Mir fehlen die Klassiker, die Texte! Dafür hat Film etwas sehr Realistisches und man kann sich auf das Jetzt einlassen. Das körperliche auf der Bühne und im Film gefällt mir sehr gut. Musik entsteht oft bei mir zu Hause, an meinem privatesten Ort, da schreibe ich dann auch Texte. Ich habe das Glück, Musiker zu haben, die diese Texte sehr lieben, wie z.B.: „Ich will dich ohne Hund“ oder „Rosalinde in der Nacht- auf der Yacht“... Es macht Spass die Stimme, Körper und Geist bei Musik, Theater und Film einsetzen zu können!
Welche Projekte beschäftigen Sie im Moment? Und welche haben Sie noch geplant?
Ich habe gerade einen Kinofilm beendet, der ohne Drehbuch entstanden ist und in englisch gedreht wurde. Da ich Kino liebe und das für mich die Königsdisziplin ist, wollte ich unbedingt bei diesem Projekt mitmachen. Die Rolle und den Inhalt haben wir in dem Moment entwickelt, als die Kamera lief. Wir Schauspieler sind auch die Autoren gewesen, da alles improvisiert wurde. – Es war eine sehr intensive Arbeit. Ein weiteres Thema ist für mich gerade die Recherche zu meinem ersten eigenen Film. Es wird ein Dokumentarfilm. Er handelt von meiner Familiengeschichte in Israel und der DDR. Was ist eigentlich aus den Idealen unserer Eltern und Großeltern geworden? Was hat unsere Generation zu sagen? Wer sind wir? Es ist ein langes und sehr spannendes Projekt und soll ein 90minütiger Kino- und Fernsehfilm werden.
Auf welche Dinge in Ihrem Leben sind Sie besonders stolz?
Auf meine Familie: Meine Eltern, meinen Bruder und seine Kinder. Auf meine Arbeit und das Leben.
Was ist Ihnen neben Ihrer Arbeit wichtig?
Natürlich meine Freunde! Beruf ist mein Leben, das geht ineinander über. Manchmal ist das recht schwer, aber die meiste Zeit bin ich froh, ich langweile mich leider fast nie.
Welche Wünsche und Hoffnungen haben Sie für die Zukunft?
Eine eigene kleine Familie und immer dran bleiben ... Natürlich wünsche ich mir, dass es viel Frieden gibt!
Das Maulbeerblatt wünscht viel Glück dabei und auch weiterhin viel Erfolg.
Wir bedanken uns für das Gespräch.
20.09., 20.15, ARD Tatort
22.09, 20.15, SAT1 Böseckendorf
23.09., 20.15, ARD Die Freundin der Tochter