Was macht die Kunst, Michelle Lloyd?

Das Türchen Nummer 18 des Maulbeerblatt-Künstler-Adventskalenders
Was können wir von Künstlern über uns und die Zeit erfahren, in der wir leben? Und: Was kommt 2024 wohl auf uns zu? Das wollten wir von ihnen selbst wissen und haben deshalb über die vergangenen Monate hinweg 24 bildende Künstler befragt, denen wir im Berliner Südosten begegnet sind. Hinter dem Türchen Nummer 18 arbeitet die irischstämmige Künstlerin, die mit uns über ihren künstlerischen Ansatz und die Hintergründe zu ihrem Werk sprach.
Michelle Lloyd in ihrem Atelier in der Mengerzeile in Berlin Treptow-Köpenick
Foto: Sebastian Köpcke

Der Ausgangspunkt meiner Kunst ist immer die Natur, wie wir mit der Natur umgehen und wie der Mensch in die Natur eingreift. Die meisten denken, meine Motive haben etwas mit der Jagd zu tun. Für mich geht es jedoch um diese Jägerhochsitze. Es geht um diesen erhöhten Standpunkt. Es geht um unseren Wunsch, immer ganz oben zu sitzen und Macht ausüben zu können.

Ich selbst lehne die moderne Technik ab. Ich mache alles analog.

Natürlich ist es auch meine Sicht von der Gesellschaft oder was der Mensch mit seiner Zeit macht. Während Corona war ich aber nicht viel im Wald, sondern hier in meinem Atelier. Es gab ja diese 15 Kilometer Einschränkung und ich durfte nicht an die Ostsee fahren, weil wir aus Berlin kamen und wir konnten auch nicht nach Irland.

 

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Zoologen, Biologen haben es lange prophezeit. Nun ist es real. Es passiert jetzt alles. Die Kriege, Naturkatastrophen von uns selbst verursacht. Wir wissen es alle besser, aber trotzdem werden weiter billige Schnäppchen konsumiert und nach dem nächsten Billigflug gesurft. Wir sind hier in Berlin und reden über die gestiegenen Preise von Tomaten, und gleichzeitig ist Krieg im Osten.

Ich selbst lehne die moderne Technik ab. Ich mache alles analog. Viele Kollegen von mir machen sehr viel digitale Bilder aber ich lege noch Wert auf Handarbeit, auch weil man dabei wieder etwas zu sich selbst findet.


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