Potter Teil 8

Weil ich die letzten Tage extrem und im doppelten Sinne verschnupft in die Fantasy-Welt der Frau Rowling abgetaucht und dementsprechend selber unkreativ geblieben bin, werde ich euch hier und an dieser Stelle einfach das Ende von Harry Potter 7 verraten! Na gut, war nur ein Spaß. Hört auf zu heulen! Dann aber wenigstens das Lypse-Ende, also das nach dem offiziellen Ende. Das wirkliche Ende quasi. Teil 8 sozusagen. Wer das nicht ertragen kann: Augen zuhalten oder schnell deutsch verlernen. Passt auf: Potter zieht als „der Auserwählte“ kurz nach seinem Rauswurf (wegen Drogenmissbrauchs) aus Hogwarts nach Friedrichshagen – wie es sich für einen Priviligierten mit gigantischem Goldschatz gehört – in die Bölschestraße ins Haus einer entfernten Muggelverwandten von Hermine Granger. Dort gründet er mit Ron Weasley den „Orden des Ostens“ und kämpft als erstes gegen Frau T. Punkt aus der Villa Kulturbunt, bis sich herausstellt, dass auch sie nur unter dem „Imperiusfluch“ steht und in Wirklichkeit die Mutter von Hagrid, dem Wildhüter ist. Hagrid flieht nach dieser Erkenntnis in eine zweifelhafte Karriere als Hauptmanndouble und verdient sich seine Brötchen mit Altstadtführungen und Strip-Events im Ratskeller. Hermine Granger lässt sich als Parteilose in die BVV wählen und reformiert als erstes die Werbegemeinschaft Friedrichshagen und das elf62-Netzwerk. – Und siehe da, plötzlich macht alles einen Sinn und wird gut. Fang, der Saurüde, und Neville Longbottom übernehmen das Maulbeerblatt – und endlich gibt es in wirklich jeder Ausgabe ein SUBURBAN ERWIN – COMIC. – Auch wenn es nie einer versteht. An der Alten Försterei finden ab sofort die Quidditch-Meisterschaften statt und für das Dreamteam „Süd-Ost-Berlin“ gehen neben Maschine von Karat auch Lippie, Uwe Jensen und Dagobert der Kaufhauserpresser ins Rennen. Knorkator-Stumpen ist der beste Sucher der Saison, auch wenn er den goldenen Schnatz immer erst tätowiert, bevor er ihn abgibt. Der arme Voldemort hingegen, schon immer Problemkind mit schlechter Sozialprognose, zieht natürlich nach Spindlersfeld, um sich dort in einem Altbau mit Wohnberechtigungsschein (das heißt: Ofenheizung, Assi-Nachbarn und vollgepisste Hausflurecken) nach einer liebevollen Partnerin zu verzehren, die ihn aus dem niemals weichenden Schatten seiner Kindheit in Grünau befreien möge. Schließlich findet Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf-und-dessen-Schlüpfergröße-man-nicht-weiß doch noch Freunde in Oberschöneweide und die neue Zentrale der schwarzen Magie wird die „Bier-Oase“ auf der Wilhelminenhofstraße. Voller Tatendrang (vielleicht waren es auch nur die 1,8 Promille) greift er das neugegründete Hogwarts in der ehemaligen Fachschule für Sozialwesen an und verhängt darüber einen unbrechbaren Provinzfluch. Nun übernimmt er die KAWOGE und macht daraus das neue Askaban. – Juhu, die Dementoren gab’s gleich dazu. Letzten Endes aber, tata, erscheint plötzlich der doch schön längst, vermeintlich an klugen Sprüchen gestorbene „Dumbledore von Köpenick“ in Ausgehuniform und auf dem Schlossplatz kommt es zum Showdown – Alles wie immer: Dumbledore von Köpenick (jetzt aber wirklich und endgültig) tot; Harry – mittlerweile „staatlich anerkannter Verzieher“ – ist zur falschen Zeit am falschen Ort, aber mit einer Souveränität, die schon an Zauberei grenzt. Er besiegt mit einem herumliegenden Maulbeerblatt den Oberbösewicht und verschenkt am Ende sein Gold an den Mellowpark. Die kaufen dann wiederum das Zaubereiministerium und bauen es zur größten Rampe des Universum um. Bitte verzeiht mir meine Fieber-Fantasien, aber wenn ihr diese Zeitung lest, habt ihr nichts Besseres verdient. Und nun, am Ende dieser unfassbaren Kolumne, bin ich auch nicht mehr und nicht weniger als „der Junge, der (die Leserprügel und seinen Schnupfen) überlebte“. Ein nasennebenhöhliges Gute Nacht, Euer LYPSE  

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