Es ist mitten in der Nacht, ich reiße die Augen auf und bin völlig orientierungslos. Atemlos begreife ich nach einigen Schrecksekunden, dass es nur ein Traum war. Oh wie schön wieder wach zu sein, den Boden zu spüren.
Kurze Zeit später das Gleiche. Jetzt schlägt der Wecker Alarm. Ich stürze aus dem Bett, renne ins Bad, in die Küche, zum Schuhregal, zur S-Bahn, die Treppen hinauf, von Zimmer zu Zimmer, in die Kantine, zurück ins Zimmer, wieder die Treppen hinunter, zum Supermarkt, nach Hause und sinke erschöpft ins Bett. Für einen Moment halte ich inne: War das jetzt real?
Was ist eigentlich Traum, was Wirklichkeit, was Illusion, was Realität? Letztendlich ist alles Eins, die gesamte Schöpfung ist ein Traum Gottes (Maya) und wir als Kinder Gottes haben dieselbe Gabe wie er: zu träumen! Wir träumen unser ganzes Leben mit all unseren Wünschen, Hoffnungen, aber auch, dass wir ein begrenztes, kleines Geschöpf sind, manchmal allein, verlassen und einsam. In Wirklichkeit jedoch sind wir alle ein Teil des Ganzen, verbunden mit unserem Ursprung, eine Welle im Ozean, ein Sandkorn in der Wüste, ein winzig kleiner Stern im unendlich großen Weltall, ein einziger Gedanke Gottes.
So laufen Tage und Nächte, Monate und Jahre dahin. Alles bewegt sich, das ganze Universum vom kleinsten Atom bis zur größten Galaxie und ich, ich laufe da irgendwo mitten drin, ausgestattet mit GPS und TMC - doch wo ist mein Weg? Meine Füße rennen, mein Herz rast, mein Blut strömt, meine Gedanken jagen und treiben mich an.
Ja, gibt es überhaupt etwas in mir, das sich nicht bewegt? Vielleicht nachts, wenn ich schlafe. Wozu eigentlich dieses ewige Hin und Her? Find´ gar keine Zeit, solch einen Gedanken klar zu fassen, da tönt es eindringlich: „Wer rastet der rostet … bloß nicht den Anschluss verpassen … oder auf dem Abstellgleis …im Frühruhestand … oder auf Hartz IV landen.“ Tausend Gründe, um eine gute Pole Position zu ergattern und das Rennen doch noch zu machen - wären da nur nicht diese schlaflosen Nächte, die tägliche Hast, die zusammengebissenen Zähne, die Sehnsucht unserer Sehnsüchte.
Wie lang ist eigentlich so ein Lebens-Marathon? Kommt irgendwann eine Zielgerade? Im Verlauf des Rennens habe ich den Funken, der mir aus den Augen der Kinder noch entgegenstrahlt, verloren und identifiziere mich in erster Linie mit meinem sterblichen Körper. Ich träume und erfahre tagtäglich, dass ich hier auf der Erde lebe, aufwachse, heirate, Kinder bekomme, leide und wieder sterbe.
Manchmal, wenn sich alles um mich herum ins Unermessliche zu drehen scheint, ich nicht mehr weiß, wo oben oder untern ist, schließe ich einfach die Ordner, die Türen, das Telefon, die Augen zu und tauche in die Stille. Ich streife meine irdischen Fesseln ab, ziehe die Sinne von der Außenwelt zurück und entschleunige das Leben. Nach kurzzeitigem Widerstand lasse ich meine Bedenken los und erhasche, inmitten der Realität, einen kurzen Moment meiner Essenz, meine Rennstrecke, die darauf wartet, nur von mir betreten zu werden. Dort wo ich all meine Fähigkeiten ausdrücken, meine Sehnsüchte leben kann. Dann öffne ich sanft die Augen und gehe!
Sampoorna Yoga Team
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