Aktuell lebt Ostermeier in Berlin und erweitert ihr künstlerisches Spektrum um den Bereich Tanz. Sie betont aber, dass ihre Theaterarbeit nach wie vor im Mittelpunkt steht: „Auf der Bühne passiert etwas Einzigartiges, das nie wiederholt werden kann. Das fasziniert mich bis heute.“
Gerade diese Flüchtigkeit und Präsenz des Theaters sieht Ostermeier als Gegenpol zur zunehmenden Digitalisierung. „Ich habe den Eindruck, dass für viele junge Menschen das Theater an Bedeutung verliert. Der Fokus liegt so sehr auf Medien und Digitalem.”
Allerdings sieht Ostermeier auch Herausforderungen für die Branche: „Staatliche Fördergelder werden immer knapper, das macht es schwierig, innovative Produktionen zu realisieren.“ Hier sieht sie die Chance für neue Kooperationen, etwa mit Sponsoren aus der Wirtschaft. „Ich möchte nicht nur in meiner eigenen Blase spielen, sondern ein breites Publikum erreichen.“
Insgesamt vermittelt Ostermeier den Eindruck einer jungen, neugierigen Künstlerin, die das Theater in all seinen Facetten erkundet. Ihre Begeisterung für den Bühnenraum ist dabei ungebremst - eine Haltung, von der sich viele Nachwuchskünstler inspirieren lassen können.