Die Lake Studios Berlin feiern ihr 2 jähriges Bestehen und öffnen deshalb ihre Türen am 15.und 16. Mai für alle Neugierigen, Tanzinteressierten und all Jene, die jetzt doch mal wissen wollen, was aus der alten Tischlerei geworden ist. Von außen kaum sichtbar in der Scharnweberstr. 27, hinter einem großen Tor, auf einem verträumten Innenhof findet sich der Eingang zu den Studios. Früher wurde hier Holz gesägt und gehobelt und heute wird auf dem Holz getanzt.
Der einstige Werkstoff wurde zum Boden der Tatnein Tanzsachen. Gearbeitet wird hier immer noch hart, doch statt dem Kreischen der Sägen, erfüllt nun Musik die Räumlichkeiten und gefeilt wird an Bewegung und Ausdruck. Vor 2 Jahren hat eine Gruppe von internationalen Tänzern ein kleines Wunder vollbracht und im beschaulichen Friedrichshagen eine lebendige kreative Tanzwerkstatt erstehen lassen.
Sie haben 2 Studios ausgebaut und sich ihren Tanzboden, einen schwingenden Holzboden, selbst gelegt. Das Ergebnis macht beinahe ein wenig schwindlig. Lichtdurchflutete, schlichte freundliche Räume mit verhaltenem Werkstattcharme und einer einladenden Großzügigkeit, die den Ankommenden sanft am Ärmel auf die Tanzfläche zu ziehen scheint, als wäre das Tanzen so selbstverständlich wie Gehen und Sprechen.
Gesprochen wird hier selbstverständlich mit dem Ausdruck der Bewegung, mit Händen und Füßen, Deutsch und Englisch, denn die Berliner Tanzszene ist international. Auch wenn es für den Friedrichshagener schwer vorstellbar bzw. verstörend ist, Berlin Friedrichshagen liegt gleich neben Berlins brodelnder Innenstadt und das machte die Lake Studios zu einem etablierten Berliner „working space“. Seit 2 Jahren finden hier neben regelmäßigen Kursen auch Workshops statt. Hauptsächlich aber kommen professionelle Tänzer nach Friedrichshagen, um in den Studios zu arbeiten, eigene Stücke und Performances umzusetzen. An jedem 3. Freitag im Monat können die Besucher einen Einblick in die laufenden Arbeiten bekommen. Unfinished Fridays – heißt die Veranstaltungsreihe. Künstler zeigen ihre aktuellen Arbeiten mit anschließender Möglichkeit des gegenseitigen Austauschs, denn der zeitgenössische Tanz lebt vom Feedback. Anlässlich der Geburtstagsfeier werden zwei der dort lebenden Künstlerinnen eigene Stücke zeigen.
Selfportrait 24 von Marcela Giesche und Keep von Ilana Reynolds. In beiden Stücken spielt die Improvisation eine große Rolle. Selfportrait 24 wurde bereits 2013 erfolgreich im Dock 11 aufgeführt. Die Idee hierfür kam Marcela Giesche während einer Audition - eines Castings für Tänzer, Schauspieler. Sie hat 24 internationale, anerkannte Künstler für ihr Projekt gewinnen können.
Jeder bekommt zwei Minuten Zeit zum Tanzen. In diesen zwei Minuten zeigen sie, wer sie sind und was sie können. Im Hintergrund wird jeweils der Name und die Herkunft eingeblendet. Jede einzelne Vorführung hinterlässt einen intensiven und intimen Eindruck, denn die eigene Identität ist eng an die eigenen Bewegungen gebunden. Was ursprünglich als Bewerbungsgespräch konzipiert war, hat sie in ein Portrait gewandelt, in 24 Selbstportraits.
Das anschließende Stück Keep (Ilana Reynolds) entsteht im Moment der Aufführung durch den Austausch mit dem Publikum. Keep hat viele Bedeutungen, unter anderem heißt es bewahren, festhalten, hüten. Die Tänzerin bewegt sich und immer wenn es eine Sequenz, eine Bewegung gibt, die den Zuschauenden gefällt, rufen sie: Keep!. Dann wird die Tänzerin die Bewegung aufnehmen und unmittelbar einbauen. Was jede Aufführung zu einem einmaligen Erlebnis macht. Weil zu einer richtig guten Party auch ordentliche Musik gehört, haben die „Lakies“ auch eine Band organisiert. Am 15.05. spielt nach der Performance die Berliner Band Bombocombo ihre eigenen Melodien und verbindet dabei osteuropäische Rhythmik mit klassischer Harmonik und einer Prise großstädtischer Melancholie. Wer selber tanzen will, ist auch hier eingeladen.
Wer schon früher kommen möchte, kann dies tun, denn am 16. 05. von 10:00 - 18:30 Uhr gibt es kostenlose Workshops zum Kennenlernen und Ausprobieren.
Lake Studios Berlin ist unser Raum. Wir leben hier. Wir tanzen hier. Wir atmen hier. Nach langem Planen fingen wir im April 2013 an, die ehemalige Tischlerei in unsere Tanzstudios zu verwandeln. Wir legten Brett für Brett den schwingendes Tanzboden, im Garten trugen wir Steine, verbreiteten neue Erde und pflanzten Samen. Wir schwitzten und arbeiteten mit ganzem Herzen, auf dass wir in diesen Räumen eines Tages unsere Freiheit genießen könnten. Die Freiheit zu tanzen, zu lachen, zu erfinden und uns mit Bewegungen auszudrücken. Wir wollen das mit Ihnen teilen. Kommen Sie uns besuchen! – Die Lakies.
Am 15. Mai
20 Uhr - Vorstellung „Selfportrait 24 / Keep“
22 Uhr - Live Band - Bombo Combo / Feier
Am 16. Mai
10 - 11:45 Uhr: Yoga Workshop mit Monica Gentile
12 - 14 Uhr: Zeitgenössischer Tanz mit Marcela Giesche
Ab 12:30 - 16:30 Uhr Shiatsu Massagen mit Rene Zechmeister
14:15 - 16:15 Uhr: Hip Hop Workshop mit Kazuma Glen Motomura
16:30 - 18:30 Uhr: Contact Improvisation mit Kira Kirsch und Antoine Ragot
20 Uhr - Vorstellung „Selfportrait 24 / Keep“
Ab 22 Uhr - Feier mit Tanz und DJ Musik
Eintritt: 5€ Tanzcard, 7€ Ermässigt, 9€ Normal (Jeder Besucher bekommt auch ein Freigetränk)
Addresse: Scharnweberstrasse 27, 12587 Berlin
Mehr Infos: www.lakestudiosberlin.com
Mit Händen und Füßen
Maulbeertipp
Auf Sendung!
Archiv Müncheberg Den weitläufigen Gebäudekomplex entwarf der Architekt Wolfgang Wunsch. Neben dem markanten Sendeturm setzte das erste und...
Glosse
Der Film ist aus
Illustration: Sebastian Köpcke „Und? Wie hat dir der Film gefallen?“ „Was soll man sagen? Bond ist Bond. Bond ist kein Wissenschaftler....
Maulbeertipp
Osterspaziergang
Einladung zum 13. Spreetreiben frei nach J.W. von Goethe „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, durch des Frühlings holden, belebenden...