Der Maulbär meets Maulbeerblatt #110

Kulturkalender trifft Lokalmagazin
„Maulbeerblatt, wat? Wie lange issen ditte her?“ Gefühlt eine Ewigkeit, aber sicherlich erinnern Sie sich noch. Um diese Erinnerung ein wenig aufzufrischen, hält der Sommer 2019 diese überraschende Superdupersonderausgabe bereit: Maulbär meets Maulbeerblatt, Kulturkalender trifft Lokalmagazin.

Der Titel der Sommersonderausgabe #110 – Illustration: Elisabeth Zinn

Na? Ist dit ‘ne Übarraschunk? Und ob!

Und wie groß allenthalben die Freude sein muss: der gemeine Maulbeerblatt-Leser erhält nicht nur sein geliebtes und lang vermisstes Lokalmagazin zurück, sondern obendrein noch einen Überblick über alle sommerlichen Veranstaltungen im Berliner Südosten. Wohingegen der Maulbär-Leser zusätzlich zu seinem gewohnten Köpenicker Kulturkalender das weltweit einzig wahre Lokalmagazin erhält. Win-win. Golden Future.

Die Zukunft ist dann auch das große Thema des Ganzen. So wurde das aktuelle Cover von künftigen Stardesignern der Illustrationsklasse der BEST Sabel gestaltet, während das neue Layout gemeinsam mit einem Kurs der HTW unter der Federführung von Mariya Yordanowa direkt aus der Zukunft in die Gegenwart gebeamt wurde.

Überhaupt ist dieser Maulbeermaulbär randvoll gefüllt mit Ausblicken in die Zukunft in Form von vorausschauenden Wortbeiträgen. Setzen Sie sich also bequem hin, schließen Sie die Sicherheitsgurte und begeben Sie sich mit uns auf eine Reise ins Morgen oder sogar Übermorgen.

In der Zukunft war ich ja schon mal. Einleitend wollte demnach auch ich einen Erlebnisbericht zum Thema beitragen, quasi in Form eines Rückblicks aus der Zukunft. Bereits bei dieser Beschreibung dürfte sich das Leserhirn langsam zu verknoten beginnen, aber hey, einfach mal zulassen sowas. Und als kleiner Trost: dem Schreiberhirn geht es keinen Deut besser.


Welche Zeitform wird die geeignetste gewesen sein?

Es beginnt ja schon damit, welche Zeitform zu wählen ist für die Nacherzählung einer Zeitreise. Saß ich also im Jahre 2047 im Elektro-Flugtaxi über der Müggelspree, werde ich darin sitzen oder doch eher gesessen haben? Das ist schwierig, der Knoten wird enger.

Verzögert sich die Abfahrt einer um 7 Minuten verspäteten Magnet-U-Bahn unter der Bölschestraße, planmäßige Abfahrtszeit irgendwann in 28 Jahren, von heute aus betrachtet nicht um mehr als 28 Jahre? Wie soll es möglich sein, einen Grundstückspreis von 17.000 Euro-Yuan pro m² aus heutiger Sicht irgendwie einzuordnen? Wie alt bin ich auf meiner Reise eigentlich (gewesen)? Und wie fest kann ein Knoten sein? Wie berichte ich in der Gegenwart korrekt von den Dingen, die mir in fernen Zeiten widerfuhrenfahren werden gehabt hatten?#!%& … Zack, Doppelknoten!

Sollte ich überhaupt berichten? Wer möchte denn schon jetzt all die Furchtbarkeiten wissen, die uns künftig blühen? Und würde es andererseits die Freude nicht extrem trüben, wenn ich bereits jetzt verriete, welcher Köpenicker Fußballverein im Jahre 2047 DFB-Pokal-Rekordsieger war bzw. sein wird?

Na also. Lieber vergessen, den ganzen Quatsch und schön von Gegenwart zu Gegenwart leben. Das haben schon ganz Andere hinbekommen.

Zukunft gestalten funktioniert aber dennoch: mit einem zeitgemäßem Abonnement können Sie beispielsweise aktiv dafür Sorge tragen, dass ein Projekt wie das Unsere weiterlebt und das Maulbeerblatt künftig wieder regelmäßig erscheint.

Bis dahin grüßt freundlichst
Ihr Maulbeermeiabär


Editorial

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