Für eine Liebe so bestraft
22. Januar um 19:00
Tausende Frauen verschwanden während der Zeit des Nationalsozialismus hinter Gefängnismauern und in Konzentrationslagern, weil sie sich in einen Zwangsarbeiter oder Kriegsgefangenen verliebt hatten. Ihr Verbrechen: „verbotener Umgang“. Ein Dokumentarfilm zeigt einige dieser Geschichten.
Wenn aus dem Feind ein Freund, ja ein Geliebter wurde, traf die Frauen und Männer schwere Vergeltung. Haftstrafen oder sogar Mord: Öffentliche Hinrichtungen von Zwangsarbeitern sollten „abschrecken“ und jede Form von Menschlichkeit unterbinden.
Nach dem Krieg wurden viele der betroffenen Frauen weiter ausgegrenzt: Behörden verweigerten ihnen die Anerkennung als politische Häftlinge und damit jede Entschädigung; in ihrem Umfeld wurden sie häufig gemieden und zum Schweigen gebracht.
Erika Fehse ist es gelungen mit ihrem Film, drei dieser Frauen und zwei ihrer Töchter zu ermutigen, ihre Geschichten zum ersten mal öffentlich zu erzählen. Eine von ihnen ist Katharina Sämann.
Film „Für eine Liebe so bestraft“, WDR, 2000, 45 min.
Begrüßung: Dr. Christine Glauning
Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit
Podium:
Erika Fehse, Regisseurin
Katharina Sämann, Tochter einer porträtierten Zeitzeugin
Moderation:
Lucy Debus, Historikerin und Kuratorin der Ausstellung trotzdem da!
Um 18 Uhr bieten wir eine Führung mit der Kuratorin Lucy Debus an.
