Leserbrief zum Artikel „Ein Pfarrer auf dem Kriegspfad“

Als geneigter Leser des Maulbeerblattes drängt es mich, einmal Luft abzulassen:
Werden doch in diesem Artikel des geschätzten Herrn von Schell all die Phrasen wiederholt, die man nun schon reichlich hat genießen dürfen. So ist der Pfarrer Gauck wenigstens kein verkappter Nazi. (Wäre auch schwer dieses beliebte Argument bei dessen Vita mit unterzubringen). Ein Lichblick!
Ansonsten „Ein normales Verhältnis zur Welt kann Deutschland nur haben, wenn es gegen den Rest der Welt Krieg führt! (Zitat v. Schell) Wie hübsch, wie einfach. Die moralisierende Keule der Linken unterbindet sofort jedes Nachdenken. Wir sind die Guten! Basta! Dabei wäre es so fruchtbar, auch für die gesellschaftliche Diskussion, die gaucksche Argumentation sachlich zu betrachten. Trotzdem kann man natürlich auch völlig konträrer Meinung sein. Dafür gibt es ja durchaus gute Gründe. Aber eben auch dafür. Schaut man sich die Situation in Syrien an, in Nigeria in Israel und Gaza an (au weia, da darf man nix sagen?!) So wird doch jedem friedfertigen Menschen der Kaffee hochkommen. Mord und Totschlag sind an der Tagesordnung und kann man, oder muß man nicht dort eingreifen? Im Jugoslawien Krieg hat das zum Ende von Milosevic geführt. Das hat vielen Menschen das Leben gerettet. Von gerechtem Krieg (wie pathetisch) kann man bei Krieg sowieso nicht sprechen aber mit militärischer Macht Einhalt gebieten, ist das verwerflich? Ich glaube, dass dies Sinn macht. Allein das politische Kalkül und die Interessen der beteiligten Mächte lassen Misstrauen erwachsen. Und das sollte es auch. Es ist noch lange nicht gut, was aus Sicht der Politiker gut ist. Aber das Einschreiten gegen massenhaften Mord scheint mir legitim. Genau darüber muß gesprochen werden, und die Voraussetzungen unter denen das Eingreifen möglich sein kann. Das ist schwierig. Die Diskussion muß erlaubt sein! Und wie schwierig es ist seinen Anspruch auf Gutmenschentum gerecht zu werden, sehen wir doch ganz in unserer Nähe: Dem Flughafenbau Schönefeld hat die Linke zugestimmt, im Tagebau stimmte sie dafür Dörfer abzureißen und den Menschen ihre Heimat zu nehmen, für den Schutz der Giftgasschiffe durch die deutsche Marine hat sie fast ein bisschen zugestimmt (durch Enthaltung) und im Brandenburgischen gibt´s tüchtig Korruption. Also Herr v. Schell, Linke sind auch nur Menschen, wie du und ich. Seien Sie doch ein wenig demütig und lassen sie Diskussion zu, es würde uns allen weiterhelfen . Na das wär doch was.

Nachts, wenn der Teufel kam Zeitreisen

Nachts, wenn der Teufel kam

Bruno Lüdke war im April 1908 in Köpenick geboren worden. Seine Eltern betrieben einen kleinen Wäschereibetrieb in der Grünen Trift....

Vignette von Alf Ator Alfs Allerlei

Containerspiracy

Vignette: Alf Ator Lasse, ein Jahr älter als Paulchen, war natürlich sofort begeistert und wollte seine Freunde überreden, in den...

Kais kleine Köpenick-Kolumne

Briefe, die ich nie erhalten werde

Hallo Lypse, ich will dir jetzt mal was sagen: Es ist erbärmlich, wie Du die ganze Zeit nach mir suchst und...