Weihnachtsingen mit dem 1. FC Union
Wie nicht mal dem letzten von uns Eisernen entgangen sein sollte, weihnachtet es schon wieder mal schweinisch. Kaum sind die letzten Tage des superlativsten Sommers seit den Dinosauriern in jedem gezählt, grinsen uns in jedem Kaufmannsladen, ob Supermarkt, Tankstelle und Spätverkauf oder wo auch immer wir eine nie versiegende Quelle für gut Gekühltes aufgetan haben, grenzdebile, alte Herren mit langen Bärten, eingepackt in cocacolarote Mäntelchen an und laden gemeinsam mit Bruder Zimtstern, Onkel Printe und Schwester Marzipankartoffel zum sportlichen Fettwerden mit Ausblick auf Gans mit Rotkohl ein. Scheißmusik aus allen Rohren, Glaskugeln und Tannenduft künden unvermeidbar von der seligen Zeit und vom Segen in den Kaufhauskassen.
Hurra, auch wir haben es geschafft, der langen Eisernen Entsagung des Leck-mich-dochmit- dem-dämlichen-Fest-der- Unheimlichkeit Einhalt zu gebieten und Vorfreude in unsere Herzen ziehen zu lassen. Also setzen wir der so genannten Besinnlichkeit die Krone auf und schreien unser eisernstes Vater Unser in den Köpenicker Nachthimmel. Wir sind ja nicht nur der bessere Berliner Verein, sondern haben auch noch Sinn und nehmen uns Zeit für Tradition – oder wie heißt das, wenn man sich zum literweisen Glühwein- Verzehr trifft? Naja, Zeit habt ihr da in Charlottenburg bei den ganzen Straftrainingseinheiten ja auch nicht, und wenn die Zeit da ist, dann fehlt Euch die Puste, weil ihr ja mit hundert Prozent Einsatz den letzten Tabellenplatz verteidigen müsst. Das mal so am Rande bemerkt, auf deutsch gesagt.
Noch heiser vom letzten Punktspiel, geht’s so gut wie direkt auf in unseren halboffenen Sakralbau an der Wuhlheide zum International Contest of Fußballweihnachtslieder Grölender Fanmeute, da ist der Stimmbandkatar bis Prosit Neujahr ein treuer Begleiter, das sei gesetzt. Lieber Dieter, du suchst doch das neue Supertalent, schau doch mal an der Alten Försterei vorbei, vielleicht findest Du hier was Brauchbares. Wir trällern zwar nicht wie die Lärchen, aber dafür schreien wir so laut, dass uns Armstrongs vergessener Schatten noch vom Mond aus zuhören kann. Ist das nüscht? Vielleicht bleibst du aber auch einfach wo du bist und schiebst dir und deinem Tänzerfreund Bruce einfach nen Buzzer in den Po und Ihr klopft Euch gegenseitig festlich drauf, oh du fröhliche …
Anyway, auf deutsch gesagt, wo war ich stehen geblieben, ah ja, Weihnachtssingen an der Alten Försterei. Wann und wo hab ich jetzt gerade nicht im Kopf, aber das kann man in unserer Rubrik Veranstaltungshinweise lesen. Und wenn du das nicht raffst und wenn das 5. Lichtlein brennt, haste Weihnachten ja ooch verpennt und auch wahrscheinlich keinen neuen Schal von der Mami bekommen. Das waren noch Zeiten, als Oma pünktlich zum Öffnen des 1. Türchen rot-weiße Wolle und die Stricknadeln zur Hand nahm.
Und hier noch was Besinnliches und was zum Nachdenken für alle die Berliner, die noch nicht wissen, auf wessen Seite sie bei aller Heimlichkeit stehen: Mister Santa Klaus trägt keine blauweißen Sachen, so viel steht mal fest. Und so können wir denn mit Stolz verkünden:
Unsere Mannschaft
Unser Verein
Unser Weihnachtsmann
Eisern Union
Oh, du Eiserne
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