So blüht die Mark

raps Die Tage werden länger und viel versprechend zeigt sich die Sonne am märkischen Himmel. Die Maulwürfe werfen ihre Hügel auf, die Vögel bauen ihre Nester und erste Knospen zeigen den Frühling an, der zu einem Ausflug einlädt. Im Südosten von Köpenick erstreckt sich eine von der Eiszeit geprägte märkische Landschaft. Hier haben die Menschen seit Jahrtausenden das Land gerodet, gestaltet und bewirtschaftet. Marcel Proust folgend: »Die wahre Entdeckungsreise besteht nicht darin, neue Landschaften zu suchen, sondern mit neuen Augen zu sehen«, kann man die Besonderheiten der Mark erleben. Vor den Toren Köpenicks liegt Erkner an der Löcknitz, zwischen Flaken- und Dämeritzsee, wo der Dramatiker Gerhart Hauptmann vier Jahre in der Villa Lassen lebte. 1987 wurde hier ein Museum für den Nobelpreisträger eingerichtet. Südöstlich, an blühenden Rapsfeldern vorbei, begegnen wir den Städten Fürstenwalde, Storkow, Beeskow, Bad Saarow, Müllrose und Neuzelle, die im gewässerreichsten Landkreis liegen und mit der Geschichte der Mark aufs Engste verbunden sind. Die Spree, der Spree- Kanal, die Schlaube und der Scharmützelsee sowie die Groß Schauener Gewässer bestimmen die Landschaft bis hin zur Oder. Die Stadtgründer von Beeskow waren im 13. Jh. die Ritter von Strele, die auch Storkow und Friedland besaßen. Im Mittelalter gehörte das Gebiet zum böhmischen Herrschaftsbereich, und um 1600 gelangte Beeskow zur Mark. Die Burg wurde 1518 durch den Bischof von Lebus erworben und zur Residenz ausgebaut. 1945 erlitt die Stadt starke Zerstörungen und nach der Wende begann man die Altstadt zu restaurieren. In der Burg wird u. a. die Kunst der DDR gezeigt. Die gotische Kirche St. Marien ist eine der größten in Brandenburg. Nach Kriegszerstörungen wurde sie seit 1990 wieder aufgebaut. Das jährliche »Osterspectaculum« findet hier statt. Storkow liegt am gleichnamigen See. Unter sächsischer Herrschaft entstanden um 1200 eine Sumpfburg und ein Fischerdorf. Im 16. Jh. kam die Stadt, die an der Nordgrenze der Lausitz liegt, zur Mark Brandenburg. Die 1979 ausgebrannte Burganlage wurde 2009 restauriert und ist heute ein kulturelles Zentrum. Friedrich II. setzte sich 1748 für die wirtschaftliche Entwicklung der Region ein, in dem er Bleicher, Färber und Weber im Amt Storkow ansiedelte sowie den Anbau von Kartoffeln befahl. Der Bau des Storkower Kanals und der Bahnlinie brachte der Stadt im 19. Jh. erneut wirtschaftlichen Aufschwung. Die Uferzonen der Groß Schauener Seenkette bieten bedrohten Pflanzen- und Tierarten neuen Lebensraum. Ein von der Sielmann Stiftung entwickeltes Konzept soll den Besuchern das unmittelbare Erleben der Natur ermöglichen. Am Rande der Oderniederung liegt das ehemalige Zisterzienserkloster Neuzelle. Stifter war 1268 Markgraf Heinrich der Erlauchte von Meißen. Ab 1817 zu Preußen gehörend, wurde es nach der Reformation säkularisiert. Die gotische Klosterkirche erhielt nach Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges ihre frühbarocke Ausstattung durch italienische Künstler. Vor dem Kloster befindet sich die alte Klosterbrauerei, deren „Schwarzer Abt“ eine lange Tradition hat. Im eiszeitlich entstandenen Schlaubetal, das zu den landschaftlichen Besonderheiten gehört, wachsen Orchideen und es gibt mehrere Fledermaus- und Großschmetterlingsarten, Fischotter, See- und Fischadler, Schwarzstörche und Eisvögel im Naturpark. Die Reihe des „Brandenburger Bilderbogens“ von Dieter Heidenreich führt mit Lust durch das märkische Land. Eine kleine Bilderauswahl finden Sie in der Galerie. [nggallery id=46]

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