Hätte mich einer vor 15 Jahren gefragt: „Wo bitte ist die Simon-Dach-Straße?“, wäre die Antwort gewesen: In Guben gibt‘s eine Plattenbau-Siedlung, da heißen die alle so. Gottfried- Keller-Promenade, Jakob-Vierwand- Gang und Fundament allee Heute fragt keiner mehr nach, der Hipster hackt es in sein I-Phone, bei Twitter 19,763 Mio Aufrufe. I like.
Montagabend, Juni 2011, 23.00 Uhr, die Locke sitzt-Allwetter traps. Hier rund um den Boxi ist schwer was los, wenn das Ordnungsamt zum Hochklappen der Bordsteine bläst. Ein Fuchs auf der Suche nach Junkfood beschnuppert die orangenen Briefkästen, eine flügellahme Taube bedeckt, dem Nachtschlaf nahe, das gefiederte Köpfchen mit dem nicht lahmen und setzt zum letzten Schiss an. Ali Agba flutet mit dem Patent-Gartenschlauch den Rinnstein vor seiner Dönerbude, ist ja Wasser von Haus, kost ja nix und jeder hat seinen Anteil. Schnell noch versorgt sich das Pack mit Bierflaschen aus dem Späti, die später vom Inhalte befreit fröhlich klirrend auf der Fahrbahn landen. Vereinzelt verharren geschwollene Reden in feinem Deutsch schwingende und gedesignte Schönheiten weiblichen und männlichen Geschlechts cocktailschlürfend, die Slimeline 100 mit abgespreiztem Finger rauchend in einer völlig überteuert bescheuerten Bar an der Ecke Grünberger. Sie zitieren untereinander aus dem letzten Bankauszug und wundern sich, wenn genervte Autonome den schweineteuren Wüstenporsche in Rauch aufgehen lassen. Aber hätten die Herren und Damen autonome Hausbesetzer(innen) sich das träumen lassen, dass ihr flammendes Aufbegehren zum Volkssport wird und mittlerweile auch der gepimpte Golf II von Dustin Piepenring als Fackel herhalten muss? Wer sind eigentlich diese Typen? Ursprünglich resultierend aus einem Haufen Bundesbürger aus Bremen, Stuttgart und Obereichstätt auf der Flucht vorm Barras mit klarer politischer Zielsetzung ist heute nicht mehr so gut zu differenzieren zwischen Feierabend- Prolet, Krawalltourist oder Weltverbesserer ohne höheren Schulabschluss. Irgendwann Anfang der 90er kamen sie aus dem benachbarten X-berg über P-Berg nach F-Hain. Friedrichshain und Hausbesetzer. Das gehört nun zusammen wie Ying und Yang oder Ein Volk. Der Berliner Ureinwohner, ungefährer Altersdurchschnitt um 94, gilt im Allgemeinen als zu prollig und mit seinem „Ick“ und „weeßte“ als nicht salonfähig und Spielverderber, weil nicht lärmresistent. Was wollt ihr dann hier eigentlich? Berlin ist so irre cool und schön grün. Grün sind auch der bayrische Wald und die Landesregierung in Stuttgart. Gebt es doch zu: Nirgendwo in der Welt sonst kann man unter freiem Himmel ungestört saufen. Wenn die Herren Hausbesetzer dann irgendwann mal fertig studiert haben, werden sie Rechtsanwalt oder Politiker und klagen den Knaack-Club aus dem Universum. Die Schultheiss- Eckkneipe mutierte zum Szene-Lokal und Wirtin Gabi darf den frisch gezapften Gerstensaft noch servieren, aber schön zackig und dabei die Fresse halten, schließlich ist jetzt der Kunde König. Ich betrete sodann eine Hopfenstube und nach dem Verzehr von 8-9 halben Litern labert mich auch noch einer von diesen Typen an. Er faselt was von Boxi, Kotti und anderen Dingen, die neuerdings auf I enden. Ich nenne ihn darauf einen Haini, was ihn ganz und gar aus der Fassung bringt. Aber anstatt mir ordentlich eins auf die Fresse zu hauen, fängt der Lump an zu heulen wie ne Jungfrau beim dritten Mal. Ich reiche ihm ein Tempo, jeden Tag eine gute Tat, kratze mir mit der Linken am Hoden und gebe kräftig Fersenjeld. Feine Herrschaften. Der Boxhagener Platz befindet sich zwischen der Grünberger Straße, der Krossener Straße, der Gärtnerstraße und der Gabriel-Max-Straße in Berlin- Friedrichshain. Seinen Namen bekam er 1900 von dem Vorwerk Boxhagen, auf das die parallel zum Platz verlaufende Boxhagener Straße zulief. Die Anlage wurde 1903 fertiggestellt.Hype, no way
Lebensart
Lebenszyklen
Ich fühle mich ein bisschen neugeboren. 2008: Ein neues Jahr für uns alle und ein neues Jahr auch für...
Maulbeertipp
Der Milchpiratenrap!
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