Wer auch immer einst die Zeit erfand, muss ja ziemlich seltsam drauf gewesen sein. Irgendein zauseliges Hutzelwesen vielleicht, das uns alle im Grunde nur verwirren wollte. Denn die Zeit steckt voller Widersprüche: Kommt sie, bringt sie bestenfalls Rat mit, wenn sie auch eigentlich gar nichts weiß. Man kann mit ihr gehen, während sie meistens rennt. Sie ist zwar nicht greif-, dafür aber messbar. Obwohl sie keinerlei Dienstleistung anbietet, ist sie Geld wert. Über gut eingeteilte freut man sich, über freie aber noch mehr. Diese gilt dann als Segen. Ist sie jedoch sehr früh oder spät dran, bezeichnet man sie grob als unchristlich. Ihr Zahn nagt an uns allen, doch soll sie ebenfalls imstande sein, alle Wunden zu heilen. Im Plural gab es immer schon bessere, es werden aber beinahe ebenso häufig ebensolche beschworen, die in der Zukunft kommen mögen. Man kann sie sich bisweilen nehmen, obwohl man sie ja ohnehin hat. Und zwar täglich gleich viel. Es sei denn, sie wird gerade umgestellt. Dies passiert zweimal pro Jahr, einmal vor und einmal zurück. Das nächste Mal morgens am 25. Oktober, zurück von 3:00 Uhr auf 2:00 Uhr. Dies schließlich nur als kleiner Service am Rande. So muss dieser Text nicht als reine Zeitverschwendung betrachtet werden. Viel Vergnügen mit diesem zeitgemäßen Maulbeerblatt.
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