Statt eines Editorials

Ein sehr kleines, sehr bizarr-schönes rundes Dingsi mit Namen einer Biersorte hat sich auf den Weg gemacht die Welt zu erkunden.
Dies hat gerade ziemlich spürbare Folgen für uns alle bzw. wird sie möglicherweise noch haben. Um Ansteckungen zu vermeiden, finden auch in Treptow-Köpenick die kommenden Wochen kaum Veranstaltungen statt.
Statt einer Covervorschau
Illustration: HOLOB
Aus diesem Grund hat sich das 47jährige, äh -köpfige Maulbär-Team dazu entschlossen, für den Monat April keinen Veranstaltungskalender im Herzogtum zu verteilen. Denn die allgemeine Rücksichtnahme erfordert es derzeit mit möglichst wenig Menschen, um nicht zu sagen, mit sich allein Umgang zu pflegen. Und wer schon einmal Umgang mit sich selbst gepflegt hat, weiß, das eigene Ich kann sich selbst auch ganz schön auf den Keks gehen. Während sich die Welt also gerade etwas langsamer dreht, bleibt um so mehr Zeit, das längst ausgeliehene Buch zu lesen oder dem vor fünf Wochen mit Herzchen markierten Podcast zu lauschen. Daher von uns für Euch eine kleine, aber feine und stetig erweiterbare Sammlung digitaler Angebote: (ja es gibt sie, eine virtuelle Welt abseits von Flatnix und Co.) Alle Öffentlichen Bibliotheken in Berlin sind zwar geschlossen, aber dies gilt nicht für die digitale Bibliothek des Berliner Bibliotheksverbundes. Wem das nicht reicht: Eine umfangreiche Sammlung unterschiedlichster Medien aus deutschen Bibliotheken, Museen und Archiven bietet die Deutsche Digitale Bibliothek. Dort können sich die Augen vom anstrengenden Buchstaben aneinanderreihen unter anderem in virtuellen Ausstellungen erholen. (Geheimtipp für Leute ohne Netz: Es gibt noch eine kleine analoge Bibliothek: der Büchertauschschrank in der Josef-Nawrocki-Straße nicht weit vom Müggelsee. Bücherspenden sind hier jederzeit willkommen und mitnehmen erwünscht.) Manche Künstlerinnen und Künstler nutzen derzeit auch gerne digitale Übertragungsweisen. Der Pianist Igor Levit lädt regelmäßig zu Wohnzimmerkonzerten. Einige Kultureinrichtungen übertragen ebenfalls ihre Aufführungen in den Äther: Das HAU zum Beispiel oder die Berliner Philharmoniker. Einen Überblick über weitere kostenlose Bildungs- und Kulturangebote gibt es auf dem Twitteraccount @premiumsegment. Wenn das Tagebuch in ein paar Tagen vollgeschrieben ist und die eigene Stimme nervt, könnte Stimmenaustausch per Briefpost eine Alternative und der Beginn einer, na ihr wisst schon, sein. Oder vielleicht möchte ja jemand statt Hochkultur einfach der Omi einen Kuchen vor die Tür stellen. Auch Sport muss nicht in den Stadien dieser Welt oder in ehemaligen Förstereien stattfinden: Es gibt digitalen unterhaltsamen Expert*innenaustausch auf textilvergehen. Turnübungen und Ausritte im Anschluss an inspirierende Sportpodcasts können durchaus im eigenen Wohnzimmer (denkt an die 1,5-Meter Abstand zu Euren turnenden Mitmenschen) oder allein in freier Wildbahn durchgeführt werden. Und wer jetzt immer noch nicht genau weiß, wie das kleine runde Dingsi heißt und ob Toilettenpapier die Lösung auf alle Fragen ist, sollte statt Knitter und Co die guten alten Nachrichtenprofis konsultieren: den faktenfinder der Tagesschau zum Beispiel. Weiteres Wissen ohne Ende und für alle gibt es hier: Tedtalks, Open Knowledge Maps und der WDR sendet ab Mittwoch, den 18.3. zweimal täglich die Sendung mit der Maus. Team Maulbär

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